Eigentlich wolltest Du raus aus dem Hamsterrad.

Vielleicht hast Du Dich sogar deshalb selbstständig gemacht?

Doch statt der anvisierten 4-Stunden-Woche rödelst Du rund um die Uhr und fühlst Dich überfordert. Du kannst nachts nicht mehr abschalten und hast kaum noch Muße für andere Dinge außer Deinem Online-Business.

Kennst Du? Kenne ich auch.

Daher freue ich mich, dass Sara Menzel-Berger zur Blogparade Psychische Gesundheit im Online-Business einlädt. Denn hier können wir, die mitten drin sind in dem verrückten Online-Business, unsere Erfahrungen und Tipps teilen.

Für das eigene Business brennen

In den letzten Jahren beobachte ich, dass sich immer mehr Selbstständige im Online-Business verausgaben. Es scheint mittlerweile eher die Regel als die Ausnahme zu sein.

Und ich glaube, dass es jeden treffen kann. Vielleicht sind insbesondere Menschen davon betroffen, die kein so dickes Fell haben. Das ist schade, denn beispielsweise für Hochsensible und für Introvertierte ist das Online-Busines besonders attraktiv und sie sind als Anbieter oft eine Bereicherung.

Die Überforderung kann einen bereits am Anfang während der Gründung treffen. Oder wen man als Coach oder Beraterin seine Selbstständigkeit auch auf „online“ ausweiten will. Daher lohnt es sich auch, eigene Selbstlernkurse zu erstellen, die dauerhaft für Dich arbeiten. Und sich frühzeitig mit Skalieren im Business zu befassen.

Es kann aber auch sein, dass man erst im Laufe der Zeit in eine Dauerüberforderung schlittert. Denn das ist ganz leicht. Schliesslich lieben wir, was wir machen!

Aber wenn wir für unser Business brennen, können wir auch leicht ausbrennen. Es ist eine stete Gratwanderung am Rande des Burnout.

 

Das Fatale im Online-Business

Doch da ist eine weitere brenzlige Sache: Ein Online-Business ist nämlich doch kein Ponyhof.

Dein Onlinekurs wird nicht gekauft oder Du hast einfach keine Zeit, ihn fertig zu stellen. Du kommst nicht weiter und hast das Gefühl, das mit dem Experten-Business funktioniert bei Dir nicht.

Das Fatale ist: Das Bild, das wir in den Sozialen Medien über das Online-Business sehen, gaukelt uns etwas vor. Wir sehen, dass alles ganz leicht ist. Wir lesen, ein 7-stelliger Umsatz sollte schon erreicht werden, ansonsten hast Du nur ein Hobby und kein Business.

Wir müssen nur das richtige Programm buchen, damit der Hase läuft.

Und wenn wir das nicht machen, sind wir eben selber Schuld …

Das alles mindert nicht gerade den Stress und das Gefühl, wir sind nicht gut genug und müssen dringend an uns arbeiten und uns noch mehr reinhängen.

 

Wie stark fühlst Du Dich überfordert mit Deinem Online-Business?

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Warum ist mentale Gesundheit im Online-Business so wichtig?

Dummerweise kommt noch etwas dazu: Wir sind für so ziemlich alles in unserer Selbstständigkeit verantwortlich. Nein, das ist nicht unser früherer Chef, das Finanzamt oder der Instagram-Algorithmus.

Wir sind also auch für die Selbstfürsorge in unserem Online-Business und für unsere Gesundheit verantwortlich. Auch das noch …

Im Klartext: Wenn wir krank werden und ausfallen, fällt auch unser Business aus. Es sei denn, wir haben auch skalierbare Online-Produkte im Portfolio und bieten z.B. eigene Onlinekurse an  –  Lesetipp: gratis Anleitung zur Erstelllung von Onlinekursen.

Aber wenn wir ausgelaugt sind und mit einem Bein im Burnout stehen, merken das auch andere.

Und wer will da noch mit uns arbeiten?

Wer also ausschliesslich Coachings anbietet, spürt noch mehr Druck, denn die Vermarktung wird nur schleppend laufen. Eine echte Zwickmühle.

Auch daher ist es wichtig, dass wir uns um unsere Gesundheit kümmern und vor allem um unsere mentale Gesundheit. Und das ist gar nicht schlecht. Denn wir sind nicht nur Selbstständige mit einem Online-Business. Sondern auch Mensch. Und wenn wir auf uns achten, haben wir auch selber was davon.

Es lohnt also in mehrfacher Hinsicht, sich mit den Möglichkeiten zu befassen, auf die eigene mentale Gesundheit zu achten.

 

 

Den eigenen Handlungsspielraum erkennen

Natürlich gibt es viele Dinge, die nicht in unserer Hand liegen, wo wir uns mit den Fakten arrangieren müssen, seien es Neuerungen beim Datenschutz oder anderen Gesetzen, unsere steuerlichen Verpflichtungen oder das Verhalten von anderen Menschen. Über all das kann man sich aufregen, jammern und sich die Haare raufen (oft zurecht). Aber ändern können wir es nicht.

Jetzt kommt endlich die gute Nachricht: Es gibt auch viele Dinge, die wir beeinflussen können.

Daher ist es sinnvoll, sich auf solche Aspekte zu fokussieren, wo wir einen Handlungsspielraum haben.

Und nicht das Augenmerk darauf richten, was wir eh nicht ändern können.

Das ist eine der wichtigsten Erkenntnisse, damit Stress und Überforderung nicht den Chefsessel übernehmen in unserer Selbstständigkeit.

Ansich sind wir also schon durch mit diesem Artikel. Aber ich habe noch ein paar Tipps mitgebracht. Es sind Maßnahmen, die mir selber geholfen haben. Sie beruhen vor allem auf meiner eigenen Erfahrung und ersetzen natürlich keine psychologische Begleitung.

 

12 Tipps für mentale Gesundheit im Online-Business

Schauen wir uns daher 12 Aspekte an, wo wir etwas tun können, um Stress zu reduzieren, damit etwas für unsere mentale Gesundheit zu tun und einem Burnout in unserem Online-Business vorzubeugen.

 

1) Sich eine gute Chefin sein

Nein, da ist kein Chef, der uns Freitag Nachmittag sagt, wir müssen die Präsentation bis Montag fertig machen. Da sind in erster Linie wir. Und meist machen wir uns als Selbstständige selber Druck und haben an uns höhere Erwartungen als sonst jemand.

Sei Dir also die gute Chefin, die Du Dir selber immer gewünscht hast.

Die Deine Stärken kennt, Dich wertschätzt und Dir auch einen Feierabend gönnt.
Was könnte eine gute Chefin noch Gutes für Dich tun?

2) Eigene Regeln aufstellen

Dein Business, Deine Regeln. Zumindest in den Bereichen, in denen Du Entscheidungen treffen kannst. Beispielsweise: Keine Mails am Wochenende lesen, Anfragen können auch nach einem Tag beantwortet werden, keine Kundencalls vor 11 Uhr und nach 16 Uhr.

Welche Regeln möchtest Du aufstellen?

3) Nein-Sagen

Dies ist eine besondere Regel. Denn sicher bekommst Du auch Anfragen von Bekannten, ob Du mal eben kurz wo draufschauen oder Fragen beantworten kannst. Sage einfach „Nein“.

Solche Anfragen kosten Zeit & Ressourcen. Es kostet bereits Energie, sich Gedanken zu machen, wie man damit umgehen soll. Eine freundliche Antwort (ggf. mit Hinweis auf eine Buchungsmöglichkeit) zeigt auch, dass wir keine ehrenamtliche Hotline anbieten, sondern ein Business betreiben.

4) Planung

Im Online-Business haben wir außer den Steuerterminen meist keine von außen aufgedrückten Termine. Daher kann man leicht durch den Tag treiben, ist die ganze Zeit beschäftigt und hat abends das Gefühl, nichts geschafft zu haben. Daher lohnt sich eine Planung, sowohl langfristig (zB. eine Jahresplanung) als auch eine Tagesplanung. Wie detailiert die Planung ist, das ist Typfrage.

Für mich reicht es bei der Tagesplanung, wenn mir meine wichtigsten Todos des Tages bewusst sind. Die Planung hilft auch, dass wir uns nicht zu viel aufhalsen und den Todos hinterherhinken.

5) Offline-Zeiten

Rund um die Uhr auf Social Media? Auf keinen Fall. Denn damit gerät man in eine Spirale und hat ständig das Gefühl, man könnte doch noch mehr machen.

Ich bin mittlerweile viel weniger auf Social Media als noch vor 1-2 Jahren. Dadurch habe ich mehr Zeit, die ich sinnvoller nutze und habe außerdem weniger Stress.

6) Wunschkunden

Die Wunschkunden sind die Menschen, mit denen wir gerne arbeiten, die wir schätzen und mit denen es Spaß macht zu arbeiten. Daher lohnt es sich, für sich die eigenen Zielgruppe und die idealen Kunden zu definieren. Das gibt mehr Klarheit für das Business und es macht außerdem richtig Spaß, sich auf Wunschkunden zu freuen. Und natürlich fällt es dann auch leichter, sich mit den Bedürfnissen der eigenen Zielgruppe zu befassen.

7) Meditation

“Du solltest am Tag 20 Minuten lang meditieren. Außer du hast keine Zeit dafür. Dann solltest du für eine Stunde meditieren.” (Zen Spruch).

Meditation oder andere mentale Techniken gehören heute dazu. Nicht ohne Grund. Denn wir sind andauern mit Denkarbeit beschäftigt, ständig rauscht etwas durch den Kopf oder wir werden berieselt. Auch wenn Du glaubst, Meditieren klappt bei Dir nicht, hilft es. Ich mediere morgens um 7:30 Uhr. Das ist ein Teil meiner Morgenroutine.

8) Bewegung

Wie heißt es so schön: „Sitzen ist das neue Rauchen“. Wir wissen alle, dass es nicht gut ist und dass wir schon mit einfachen Mitteln etwas machen können. Ich mache jeden Tag einen Spaziergang, egal wie das Wetter ist. Erst Dank der Pandemie weiß ich, dass ich direkt vor der Tür eine traumhafte Elbrunde gehen und dabei Kopf und Seele einmal durchlüften kann.

Außerdem ist im Homeoffice auch Platz für eine Yoga-Matte oder es lässt sich ein anderes kurzes Trainings-Programm machen. Am besten als Routine in den Tag einbauen. Auch bei mir ist da noch Luft nach oben …

9) Freizeit

Ja, es ist gibt noch etwas neben der Arbeit: Freizeit. Zeit für Hobbies, Zeit für Freunde, Familie oder einfach mal zum Nichtstun. Abends und am Wochenende mal etwas anderes machen, das geht.

Dabei laden wir unsere Batterien auf und finden auch wieder Abstand zu unserem Tun. Ein Hobby darf Spaß machen und sollte nicht erneut mit Leistungsdruck verbunden sein.

Blocke Dir gleich freie Zeiten im Kalender. Auch Urlaub und kleine Auszeiten am besten fest in den Kalender eintragen!

 

10) Sich Gutes tun

Sich selber etwas Gutes tun, das können Belohnungen sein. Wenn Du Ziele erreicht hast oder Dir etwas besonders gut gelungen ist.

Etwas Gutes können wir uns aber auch unabhängig von unserer Leistung tun.

Was Du Dir Gutes tun möchtest, hängt davon ab, was gut für Dich ist. Ich mache beispielsweise gerne kleine Auszeiten an der Nordsee. Es kann auch der freie Nachmittag unter der Woche sein, wo ich mich mit einer Freundin im Cafe treffe. Vielleicht ist es bei Dir eine Massage, Essen gehen oder ein Opernabend.

Schreibe Dir doch einen Wunschzettel mit Dingen, die Dir gut tun. Und löse sie nach und nach ein.

11) Sich selbst gut kennen

Wir ticken alle anders. Daher ist es wichtig, sich selber und die eigenen Bedürfnisse gut zu kennen. Das geht schon damit los, wann und wie man gerne und fokussiert arbeiten kann. Und zu wissen, was uns stresst und was uns gut tut.

Es lohnt sich, regelmäßig zu reflektieren, wie es uns geht. Denn natürlich ist das nicht statisch. Außerdem gibt es ständig Veränderungen, die uns beeinflussen. Mir hilft dabei das Schreiben. Ich schreibe seit 10 Jahren Morgenseiten und nutze außerdem Journaling-Methoden. Das hilft, den Kopf frei zu bekommen und wahrzunehmen, wenn etwas quer hängt.

12) Die Stopp-Taste gegen das Business Burnout

Die eigenen Grenzen kennen, ab wann wir einfach Stopp sagen und uns erlauben, auch professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Denn wenn es eng wird, helfen auch solche Tipps nicht weiter.

 

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4 Dinge, die Online-Business Burnout fördern

Neben den Dingen, die wir beeinflussen können, gibt es noch ein paar Aspekte, die wir uns schenken sollten. Ansonsten geben sie einem möglichen Burnout gutes Futter:

1) Energieräuber

Menschen, die Dir nicht gut tun, solltest Du lieber meiden. Das geht nicht immer, denn mit einigen Menschen müssen wir uns nun mal arrangieren. Aber es bringt nichts, sich über andere aufzuregen, die sich uns gegenüber seltsam verhalten. Daher lieber Fokus auf die Wunschkunden (s.o.) und Menschen, die auf unserer Wellenlänge sind.

Energieräuber können auch Tätigkeiten sein. Es raubt Dir den letzten Nerv, Deine Webseite zu pflegen? Du brauchtst ewig, um Social Media Grafiken zu erstellen und das Ergebnis ist eher „gut gemeint“? Dann gib das ab in professionelle Hände. Eine Selbstständigkeit ist keine Selbstkasteiung.

2) Vergleich mit anderen

Andere sind schon weiter und das wurmt Dich, frustriert oder Du machst Dich dadurch kleiner als Du bist? Das bringt gar nichts. Du machst Dein Business und andere machen ihr Business.

3) Shiny Objects

Wir sehen jeden Tag x Dinge, die man angeblich unbedingt machen muss im Online-Business, die jetzt angesagt sind oder die am Wegesrand locken. Frage Dich: Brauchst Du das wirklich? Da lieber bei sich selber bleiben.

4) Perfektionismus

„Es muss erst alles perfekt sein, dann gehe ich damit raus.“  Es ist nichts dagegen einzwenden, gute Arbeit zu leisten und gute Produkte anzubieten. Aber wenn wir uns damit selber auf den Füßen stehen und Druck auszüben, ist das Stress pur. Dann glauben wir nämlich, noch mehr leisten zu müssen und dass Fehler nicht passieren dürfen.

 

Fazit: Lass Dir nix erzählen!

Tipps nützen eigentlich nichts. Denn jeder tickt anders. Es ist wie mit der „richtigen“ Ernährung, dem idealen Partner oder dem passenden Sport.

Bei sich bleiben, seine eigenen Stärken kennen und die eigene Resilienz stärken. Und das macht dann eben jeder auf seine ganz eigene Weise. Kennst Du Deine?

Das eigene Online-Business ist eine große Abenteuerreise in die eigene Persönlichkeitsentwicklung.

Also eine großartige Chance, sich selber und das was gut für uns ist, besser kennen zu lernen.

Und wer weiß, vielleicht ist das auch der wahre Grund, dass wir uns selbstständig gemacht haben …

Du möchtest eigene Online-Produkte anbieten, die genau zu Dir und Deinem Business passen? Dann lass uns schnacken. Melde Dich hier zu einem kostenlosen Erstgespräch mit mir an.