Mehr als 20 Selbstständige nahmen teil an der Blogparade „Kreativität im Business“. Und zeigen mit ihren Beiträgen die Vielfalt der kreativen Seiten in der Selbstständigkeit. Und sie zeigen Mut.

Denn viele bekennen, dass es ihnen erstmal schwer fiel, über die Kreativität in ihrer Selbstständigkeit zu schreiben oder sie sich blockiert fühlten.

Sich von einer Blockade nicht bange machen lassen, sondern sie zu überwinden, ist für Kreative vermutlich eine bekannte Übung! Und damit haben wir schon einen guten Start für das Thema „Kreativität im Business“.

Über die eigene Kreativität in der Selbstständigkeit schreiben

Ich war sehr gespannt, wer sich trauen wird, quasi öffentlich über die eigenen kreativen Seiten zu sprechen. Eher „klassische“ Kreative oder Coaches oder Menschen aus dem Online-Business?

Selbstständige aus sehr verschiedenen Branchen sind dabei. Und ich erlaube mir keine Unterscheidung, wer aus einer „kreativen Branche“ kommt und wer nicht. Ich glaube, es ist auch nicht so wichtig, sondern eher der Mut, über die eigene Kreativität zu berichten und diese Vielfalt an Ansichten zu gewinnen.

Viele bewerten ihre eigene Kreativität und mancher Artikel startet sinngemäß mit einem „ich bin nicht kreativ“. Aber wie Petra Hoerter sagt: „Einen physikalisch messbaren Wert oder eine eindeutige Prüftabelle für nachgewiesene Kreativität gibt es – glücklicherweise – noch nicht.“

Bunte Vielfalt steckt in jedem

Eins haben alle gemeinsam: Sie sind individuell und zeigen, wie individuell wir heute unsere Selbstständigkeit gestalten können. Eine weitere Gemeinsamkeit sind die facettenreichen Laufbahnen. Die Vielseitigkeit, die viele beruflich leben oder aber durch Brüche oder Entwicklungen ganz unterschiedliche Berufe im Laufe der Zeit ausüben, beispielsweise:

  • Florian als Schauspieler und Gründungsberater.
  • Susanne als Ingenieurin und Galeristin.
  • Sandra als Produktmanagerin und Coach.
  • Karina als Sekretärin und Fotografin.
  • Silvia als Yoga-Lehrerin, Heilpraktikerin, Ernährungsberaterin und Betriebswirtin.
  • Petra als Kommunikationsdesignerin, Künstlerin und Kreativitätstrainerin.
  • Karin als Markt- und Meinungsforscherin und Beraterin im Online-Business.
  • Eva als Online-Business Beraterin, Kreativbegleiterin, Künstlerin und Marktforscherin.

Und sie gehen das übergreifende Thema ganz unterschiedlich an, so dass sich 5 Themenbereiche finden. Mit einem Klick auf den Namen geht es direkt zur Zusammenfassung des entsprechenden Beitrags.

1. Kreativität und Unternehmertum: Gegensätze oder Ergänzung? Karin Cvrtila, Renate Hoffmann-König, Petra Gieffers, Susanne Höhne, Jana Schulz, Marina Büning.

2. Die Kreativität im Business einsetzen: Maria Busqué, Sybille Benedict-Rux, Eva Peters, Karina Schuh.

3. Kreativ das Business gestalten: Sandra Voit, Petra Prosoparis, Florian Sußner, Julia Collard und Sven Schnitzler.

4. Kreativ bleiben im Business: Petra Hoerter, Sandra Meinzenbach, Eugenie Erbe, Susanne Pohl.

5. Das eigene Verständnis von Kreativität: Michaela Thiede, Silvia Berft, Doreen Trittel.

1. Kreativität und Unternehmertum: Gegensätze oder Ergänzung?

Einige Selbstständige schauen, wie ihre verschiedenen Seiten miteinander vereinbar sind oder sich im Laufe der Zeit entwickeln.

Dream-Team: Analyse und Kreativität

Karin Cvrtila zeigt, dass sich Marktforschung, Analyse und Kreativität durchaus grün sind und sich sogar sehr gut ergänzen. Die Wienerin bezeichnet Analyse und Kreativität als unabdingbar bei der Entwicklung und erfolgreichen Umsetzung von Innovationen.

In jedem der 5 Schritte, die Karin für ein erfolgreiches Online-Business aufführt, spielen beide Faktoren eine Rolle:

  1. Marktanalyse: den Markt sondieren und Handlungen ableiten.
  2. Angebotsentwicklung: Ideen entwickeln und auswählen.
  3. Online-Marketing: Kreative Marketingaktionen mit Analyse optimieren.
  4. Kundengewinnung: Kreativ zum individuellen Leadmagneten.
  5. Monitoring: Daten, um das Business zu steuern. Karin Cvrtila: Wir können und sollen kreativ in unserem Business sein, welche Ideen jedoch funktionieren und welche eher nicht, zeigt uns erst die Analyse Klick um zu Tweeten

Rechte und linke Gehirnhälfte

Renate Hoffmann-König ist schon seit den 80er Jahren selbstständig, ganz handfest mit einem Buchhaltungs- und Beratungsbüro. Schon damals setzte sie sowohl ihre technischen als auch ihre kreativen Talente ein. Nebenher befasste sie sich mit Bewusstseins-, Persönlichkeitsentwicklung und Energiearbeit. Und Renate entschied sich, mit einem ein zweiten Standbein zu starten: Sie gab Wochenendseminare zu Persönlichkeitsentwicklung. So war an 5 Tagen ihre linke Gehirnhälfte gefragt und am Wochenende ihre rechte.

Neben Kreativität und Unternehmergeist ist die Spiritualität eine feste Säule von Renates Selbstständigkeit. Sie entwickelte ihre eigene Transformations-Methode und nutzt eine bildhafte Sprache, wie beispielsweise ihr „Möhren-Prinzip“. Auch bei der Vermittlung ihrer Methoden geht Renate kreativ vor: mit illustrierten Videos, eigens komponierter Musik, und auch ein Buch steht auf ihrer Agenda.  Das macht sie nicht alles selbst, sondern bindet auch andere Kreative ein. Die Kreativität im Business bleibt also ständig in der Entwicklung und bringt auch nach vielen Jahrzehnten Unternehmertum immer wieder Neues hervor.

Kreativität als Haltung im Business

Petra Gieffers schreibt, dass ihre analytische Seite lange Zeit die aktivere war. Sie selbst sah Kreativität und  Business als „zwei unterschiedliche Disziplinen“. Im Nachhinein stellt sie aber fest, dass sie bereits als IT-Führungskraft oft intuitiv Entscheidungen traf.

Beim Start in die Selbstständigkeit war inzwischen auch die Malerei in das Leben der Betriebswirtin gezogen. Somit war auch ihre kreative Seite ermuntert und half ihr in Kombination mit Fachwissen bei dem Schritt auf das neue, unbekannte Terrain. Mit der Selbstständigkeit veränderte sich auch die Wahrnehmung ihrer eigenen Kreativität. Jetzt gibt sie ihr ganz bewusst mehr Raum zur Entfaltung. Auch bei der Webseitengestaltung für ihre Kunden ergänzen sich Analyse und gestalterische Fähigkeiten. Zumal die Zielgruppen von Petra schwerpunktmäßig aus den künstlerischen Branchen sind.

Petra Gieffers: Auch im Kundengeschäft hilft es, beide Gehirnhälften gut geölt zum Einsatz zu bringen. Klick um zu Tweeten

Petra ermuntert, unsere Kreativität zu trainieren. Das beginnt bei der Selbstfürsorge, beispielsweise mit Meditation oder Achtsamkeit durch aufmerksame Wahrnehmung von alltäglichen Dingen. Damit nehmen wir direkt Inspirationen vor unserer Haustür auf und stärken unsere Kreativmuskeln immer weiter. Denn im Unterbewusstsein arbeitet es weiter, und wie nebenher entstehen so neue Ideen oder wir finden Lösungen.

Kreativität als Selbstständige krempelt das Leben um

Parallelen zu Petra gibt es bei dem Weg von Susanne Höhne: Mathe und Physik in der Schule, dann folgte ein Ingenieurs- und BWL-Studium. Ihr kreative Seite hatte Susanne nach eigenen Worten lange stark vernachlässig.

Heute bezeichnet sie sich als „Forscherin der Kreativität“. Mit dem Schritt in die Selbstständigkeit und Gründung ihrer Galerie kam die Kreativität in ihr Leben. Und seitdem ist vieles anders. Susanne entdeckte privat ihre kreativen Seiten und bekam darüber auch einen besseren Zugang zu sich selbst.

Susanne entdeckt immer mehr Dinge, die in ihrem Business mit Kreativität zu tun haben. Und das ist weit mehr als Ausstellungen zu konzipieren und die Webseite zu gestalten, sondern auch Kleinigkeiten, darunter sind viele Dinge, die ihr richtig Spaß machen.

Auch umgekehrt wirkt sich Kreativität, die sie lebt, positiv auf ihr Lebensgefühl aus.

Ordnung statt Kreativität im Marketing

Marketingfachfrau Jana Schulz bezeichnet sich als nicht besonders kreativ. Und fragte sich anfangs auch, ob sie damit überhaupt den Schritt in die Marketingwelt gehen kann.

Als ihre Grundlage nennt sie die Ordnung, die ihrer Meinung nach wichtiger ist als Kreativität bei der professionellen Gestaltung von Unternehmensauftritten. Jana liegt es, die Werte und das Warum ihrer Kunden visuell und textlich zu übersetzen. Diese Art der Arbeit sieht sie dabei eher als einen Aufräumprozess. Denn dabei sortiert sie ihre Ideen und filtert in einem Prozess die besten Ideen heraus.

Diese Methoden vermittelt Jana auch an Unternehmen, die ihr Marketing selber machen wollen und sich möglicherweise ebenfalls für nicht kreativ halten.


Künstlerin und Businessfrau: geht das zusammen?

Als Künstlerin kennt Marina Büning den Ablauf von kreativen Prozessen, wenn sie Kunst macht. Im Business sind diese Prozesse allerdings ganz anders, denn hier geht sie mit Plan, Strategie und mit einem Ziel vor.

Der kreative Hintergrund hilft ihr in vielen Bereichen der Selbstständigkeit: wenn sie neue Kurse entwickelt, beim Denken außerhalb der Schublade, und natürlich probiert sie ohne Scheu etwas Neues aus.

Andererseits hat Marina den Eindruck, dass die Kunst ihr im Business an einigen Stellen ein bisschen hinderlich ist. Denn da schiebt sich oft der Wunsch des Kunstmachenwollens in den Vordergrund, wenn eigentlich Planung und Arbeit am Computer anstehen. Dabei wird ihr auch bewusst, wie wichtig ihr die freie Kunst ist. Der Kontrast bringt es an den Tag und motiviert Marina auch, sich für ihre künstlerische Tätigkeit freie Zeiten zu schaffen.

Letztlich sieht Marina beide Bereiche – Kunst und Business – als sich ergänzend und befruchtend. Und ermuntert jeden, sich wieder der eigenen Kreativität zu widmen.

2. Die Kreativität im Business einsetzen

Wie Selbstständige in ihrem Business Kreativität und kreative Lösungen einsetzen und was sich daraus entwickelt.

Kreative Lösungen für besondere Kunden

Bei einer Klavierlehrerin ist Kreativität natürlich eine feste Säule im Business. Aber als Lehrerin geht es bei Maria Busqué natürlich nicht um die freie Kunst in der Musik.

Sie berichtet von ihrem Erlebnis mit der 7-Jährigen Maya, die nach 2 Jahren Klavierunterricht keine Lust mehr hatte, obwohl sie sehr talentiert war. Für Maria eine echte Herausforderung, eine Lösung schien nicht in Sicht. Aber sie genoss offensichtlich das Vertrauen der Kleinen, die ihr eines Tages ein selbst komponiertes Lied vorsang. Maria hörte zu und probierte dann etwas Neues aus. Sie brachte das Lied des Mädchens aufs Papier.

So bekam der Unterricht eine ganz andere Note. Denn Maria „zog nicht ihren Stiefel durch“, sondern erkannte, wie sie auf das Kind eingehen und sie weiter in der Musik begleiten kann. Ein Glück für Maya, dass sie mit Maria eine empathische Lehrerin hatte, die ihren Unterricht auf das Bedürfnis, Talent und Potential des Mädchens ausrichtete.

Und ganz nebenher zeigt Maria mit ihrem Beitrag auch ein Händchen für das Storytelling!

Kreativität als Entwicklungsmotor im Business

Sybille Benedict-Rux ist Künstlerin und Illustratorin und sie findet für ihre Wünsche rund um Papeterie ganz einfach selber kreative Lösungen. Zunächst nur für sich selbst, aber oft gehen diese Ideen dann auch „in Produktion“. Beispielsweise eine Geburtstagskarte, die sie für einen besonderen Menschen selber gestaltete und die jetzt auch als Print erhältlich ist. Oder ihr Planer, den die Lübeckerin nach ihren eigenen Bedürfnissen entwickelte und entsprechend ihren Werten umsetzte.

Neben der Produktentwicklung rund um Papeterie, setzt Sybille ihre Kreativität auch bei den Herausforderungen im unternehmerischen Alltag ein. Von der Online-Shop-Erstellung bis hin zur Gestaltung eines Standes auf dem Kunsthandwerkermarkt. Die Kreativität ist ihr ein täglicher Begleiter und damit wird das Business ganz individuell gestaltet.

Kreative Ideen und beherztes Umsetzen

Auch ich, Eva Peters, bin als Initiatorin der Blogparade dabei. Für mich spielen Ideen, die ich in meinem Business einbringe und umsetze, eine große Rolle. Das sind vor allem Produktideen, Umsetzungsmöglichkeiten, Namen für Projekte und Produkte, aber auch kreative Lösungen für Probleme. Denn in der Selbstständigkeit begegnen uns fast täglich Hürden, die wir wuppen müssen.

Mit Ideen unterstütze ich auch meine Kunden, die ein eigenes Online-Produkt umsetzen wollen. Wir finden individuelle Lösungen, so dass jeder sein eigenes virtuelles Produkt gestalten und damit auch seine eigene Kreativität erleben kann. Groß denken und in kleinen Schritten beherzt loslegen. Daher schätze ich auch das Format eines eigenen Online-Wokshops, den jeder nach eigenen Bedürfnissen zügig erstellen kann.

Für mich ist Kreativität eine starke, ganz individuelle Energie, die für uns arbeitet und uns motiviert auch mal ganz andere Dinge auszuprobieren oder zu erstellen, sei es ein Podcast, ein Kartenset oder ein Planer.

Das Onlinekurse Kompass Starter Kit

Trage Dich hier ein und Du bekommst die 3-teilige Serie für 0€ in Deinen Posteingang.

Mit der Bestätigung Deiner Anmeldung bekommst Du wöchentliche Tipps zum Start mit eigenen Online-Produkten. Du kannst Dich jederzeit wieder abmelden. Alle Hinweise zum Datenschutz.

 

Der Entschluss zu Kreativität und Selbstständigkeit

Karina Schuh dachte über 40 Jahre, dass sie gar nicht kreativ ist. Dann änderte sich alles. Sie entschloss sich zu einem Studium der Fotografie und eröffnete 2013 ihr eigenes Fotostudio.

Also professionelle Fotografin sieht Karina viele verschiedene kreative Bereiche in ihrer selbstständigen Tätigkeit. In ihrem Artikel beschränkt sie sich auf 3 wesentliche Punkte:

  • Administration: Karina strukturiert ihre Administration bewusst, um mehr Zeit für ihr Kerngeschäft zu haben. Dazu gehören auch ein sinnvolles Geschäftsmodell und Tools, die ihr die Arbeit erleichtern. Für anstehende Aufgaben kreative Lösungen zu finden, gehört dazu.
  • Gestaltung der Werbung: Sowohl die Gestaltung an sich als auch ein effizienter Arbeitsablauf sind ihr bei der Erstellung von Werbematerial wichtig. Karina gestaltet und erstellt sowohl ihre Print-Medien als auch ihre digitalen Materialien selber.
  • Fotografie: Beim Kerngeschäft zeigt sich die Kreativität natürlich ganz besonders. Hier spielen Intuition und der eigene Stil eine große Rolle. Karina hat dabei ihre eigene Art der Fotografie entwickelt und unterscheidet zwischen langfristig geplanten Fotos und eher kurzfristigen Aufnahmen, sowie zwischen Landschaftsbildern, Porträts und Dokumentationen.

Karina betont, wie wichtig es ist, die Arbeit zu lieben und seinen eigenen Stil zu entwickeln. Das sollten wir generell als Einzelunternehmer beherzigen, um Sichtbarkeit und Wiedererkennung zu erlangen.

 

Wie Du Deine Kreativität im Business einsetzen kannst

3. Kreativ das Business gestalten

Wir können mithilfe der Kreativität zunächst auch die Grundlage für unser Business entwickeln und unsere Selbstständigkeit unterstützen.

Mit Kreativität zum Herzensthema

Sandra Voit stellt sich zunächst selbst die Frage, was denn das Thema  „Kreativität im Business“ mit ihrem eigenen Business zu tun hat. Und sie findet eine Antwort. Denn Sandra begleitet ihre Kundinnen dabei, eigene Träume zu entdecken und umzusetzen. Und dafür gibt Sandra einige kreative Ideen an der Hand.

Ihr Motto „Kreativität entsteht beim Agieren“ lädt ein zum spielerischen Entdecken. Denn rein rational kommen wir oft nicht an das, was unser Inneres bewegt. Daher ermuntert uns Sandra:

  • Probiere Collagen,
  • mach eine Schnitzeljagd in die eigene Vergangenheit,
  • nimm Dir eine Frage für einen Spaziergang
  • oder ein Spiel in unterschiedlichen Rollen.
  • Was würdest Du mit 3 Leben machen?

Auf diese Weise kommen verdeckte Wünsche und Träume zutage, und die Gestaltung des eigenen Lebens wird immer klarer. Anderen aufmerksam zuhören, sich inspirieren lassen und aktiv werden, sind kleine Dinge, die ganz wir leicht in den Alltag integrieren können.

Sandra Voit: Kreativität entsteht beim Agieren Klick um zu Tweeten

Sandra erfüllte sich 2011 ihren Traum einer Weltreise. Dadurch öffneten sich ihr ganz neue Türen und auch ihr beruflicher Weg fügte sich. Sie probierte viel aus und fand für die verschiedenen Herausforderungen im Alltag kreative Lösungen.

Kreativität fördern in der Selbstständigkeit

Auch Petra Prosoparis greift den Aspekt auf, dass wir als Selbstständige die Gestalter unseres Business‘ sind. Und sie ermuntert ihre Leserinnen, ihre kreative Seiten zu nutzen, um das eigene Business weiter zu entwickeln. Wir sind da, um unsere ganz individuellen Fähigkeiten zu nutzen und unser Potenzial zu entfalten. Und auch das ist ein kreativer Prozess. Denn wir sind alle Gestalter unseres Lebens. Auch der gemeinsame Austausch mit anderen Selbstständigen ist für Petra Teil des kreativen Prozesses.

Die Business-Mentorin betont auch, wie wichtig das Nichtwissen ist, wir dürfen aufmerksam sein, um Neues einzuladen. Auch wenn wir nicht wissen, was in ein paar Jahren sein wird, können wir jetzt handeln und unser Business erschaffen, das Petra sogar als „Kunstwerk“ bezeichnet.

Improvisationstheater und Selbstständigkeit

Florian Sußner beschreibt zwei Sprünge ins kalte Wasser, die er erlebte: Bei seinem 1. Auftritt im Impro-Theater und ebenso beim Schritt in die Selbstständigkeit.

Denn das haben Kreativität und Selbstständigkeit gemeinsam: Wir tun Dinge, obwohl wir Angst haben, denn wir wissen, dass da keine Sicherheit ist.

Das Spiel mit dem Scheitern gibt es beim Schritt in die Selbstständigkeit und auch beim Impro-Theater. Auch hier weiß man nicht, was kommt. Florian vergleicht es damit, nackt in eine Prüfung zu gehen.

Der Schauspieler und Gründungsberater erklärt, wie man mit solchen Unsicherheiten im Impro-Theater umgeht. Und in einem nächsten Schritt auch, wie sich diese Aspekte für Existenzgründer anwenden lassen.

Beim Impro-Theater lernt man keinen Text, um sich vorzubereiten, geht aber mit einer bestimmten Haltung in die Situation. Genau das lässt sich trainieren. Und auch als Gründer und Selbstständiger spielt die Haltung eine große Rolle. Daher geht es oft um das Mindset bei Selbstständigen, und auch das können wir trainieren. Florians Tipps machen neugierig, das Impro-Theater auszuprobieren und so kreative Wege für die Selbstständigkeit zu übernehmen.   Florian Sußner: Letztendlich geht es immer darum, den Mut zu finden für die wichtigen, aber schwierigen Dinge im Leben. Klick um zu Tweeten

Kompetenzen für das Business entwickeln durch Lebenserfahrung

Julia Collard und Sven Schnitzler schauen sich Kompetenzen an. Viele Kompetenzen lassen sich nicht mit Zertifikaten belegen, sondern wir entwickeln sie im Berufsleben, in der Freizeit und durch unsere Entwicklung als Mensch. Im Laufe unserer Berufs- und Lebenserfahrung erweitern wir damit unseren Fundus an Kompetenzen, wie beispielsweise Kreativität, aber auch Teamgeist und Durchhaltevermögen.

Daher kann es für einige Quereinsteiger auch leicht sein, in anderen Branchen Fuß zu fassen, wo genau diese Kompetenzen gefragt sind. Die Content- und Social-Media-Berater ermuntern, sich seiner eigenen Qualitäten bewusst zu sein und neugierig und offen für Neues und durchaus mutig, um etwas ganz anderes zu probieren. Denn auch dabei entwickeln wir uns jeweils weiter.

4. Kreativ bleiben im Business

Wie können wir uns außerdem unsere Kreativität erhalten und dafür als Selbstständige selber Sorge tragen?

Kreativräuber ade

Petra Hoerter nimmt die Kreativräuber unter die Lupe. Die Frage nach der eigenen Kreativität stellt auch sie und ermuntert uns, die eigene Messlatte zu betrachten. Denn oft haben wir an uns höhere Erwartungen als an andere.

Als Solopreneur müssen wir kreativ sein, und Petra behauptet „Jeder Selbstständige ist in seinem Tätigkeitsfeld, ganz unabhängig von der Branche grundsätzlich kreativ!“

Aber es gibt allerlei Kandidaten, die unsere Kreativität in der Selbstständigkeit bremsen können. Beispielsweise Ablenkungen durch Social Media und E-Mails, fehlende Deadlines, zu starre Abläufe, aber auch Herausforderungen, die wir ständig lösen müssen und die unseren Flow bremsen.

Petra ermuntert zu probieren, was unsere Kreativität fördert. Begegnen wir den kleinen Kreativräubern, die sich im Homeoffice einschleichen wollen doch einfach mal mit einem Perspektivwechsel. Sei es mit Pausen oder Spaziergänge im Wald oder an fließenden Gewässern. Es lohnt sich auch, Dinge im Alltag einfach mal ganz anders zu machen.

Aber auch in der Selbstständigkeit können wir uns positiv austricksen: mit selbst gesetzten Terminen oder andere Randbedingungen, die uns erfinderisch machen, ermuntern wir unsere Kreativität.

Petra Hoerter: Jeder Selbstständige ist in seinem Tätigkeitsfeld, ganz unabhängig von der Branche grundsätzlich kreativ Klick um zu Tweeten

Kreativitätstechniken in der Selbstständigkeit nutzen

Auch Dr. Sandra Meinzenbach nutzt Kreativitätstechniken für ihre Arbeit.

In ihrer Arbeit als Texterin ist für sie der erste Entwurf der größte kreative Teil, danach kommt das Handwerk ins Spiel, um die Texte zu überarbeiten.

Wir können Kreativität fördern, in dem wir dafür die passenden Rahmenbedingungen schaffen. Sandra schafft sich folgende Grundlage:

  • der richtige Ort oder auch mal ein Tapetenwechsel,
  • die individuelle produktive Zeit
  • und eine Visualisierung des Kunden oder des Projektes.

Sandra gibt auch Tipps, für jeden, der seine Texte selber schreibt. Wenn es stockt und wir scheinbar trockene Themen passend rüber bringen wollen, hilft es, die Fragen von Kunden zu kennen: was möchte die eigene Zielgruppe gerne wissen?

Und generell geht die Schreibe leichter von der Hand, wenn wir von uns keine Perfektion erwarten, sondern erstmal loslegen. Es kann auch helfen, einfach mal das Laptop zuzuklappen und auf Papier zu schreiben.

Als Webdesignerin kreativ bleiben

Wie ist es in einem Beruf, von dem erwartet wird, dass man ständig kreativ ist? Eugenie Erbe sieht sich im künstlerischen Sinn als nicht besonders kreativ. Aber als Webdesignern nutzt sie kreative Prozesse und hat ein Gespür für Ästhetik.

Beim Start war es schwierig für sie, auf Knopfdruck kreativ zu sein, Inspirationen zu bekommen und fokussiert im Homeoffice zu arbeiten. Eugenie probierte aus, löste sich von alten Regeln aus dem Angestelltendasein. Auch Eugenie fand dadurch die für sie richtige Arbeitsstruktur. Ihre Tipps:

  • Die eigenen produktiven Zeiten kennen.
  • Eine Routine mit festen Thementagen etablieren.
  • Ein Netzwerk mit Gleichgesinnten aufbauen.
  • Eine klare Trennung von Arbeitszeit und Freizeit.

Regeln finden, die zu einem selbst und der Lebenssituation passen, geben mehr Freiraum und lassen uns unsere Art der Arbeit individuell gestalten. Der Kopf wird frei, um gezielt kreativ zu arbeiten.

Eugenie kennt ihre kreative Vielseitigkeit. Eines Tages wurde ihr klar, dass sie eine praktische Kreative ist, d.h. ihre Kreativität ist eher zweckgebunden. Ein klares Verständnis für die eigene Art der Kreativität und ihren persönlichen Weg ist für sie eine Befreiung, denn so kennt ihre Stärken und kann sie auch gezielt in der Kundenbeziehung nutzen.

Wie Du kreativ im Business bleibst

Als Autorin den Kreativbrunnen füllen

Susanne Pohl ist Krimi-Autorin. Sie lässt uns teilhaben, wie sie ihre Kreativität pflegt. Susanne nimmt sich kreative Momente in ihrem Alltag. Das sind zum einen feste Termine wie Klavierunterricht und das Boxen. Und es ist auch der Austausch mit anderen, sei es über das Schreiben, über Musik oder über Kunst.

Und Susanne nutzt das Prinzip „den Kreativbrunnen füllen“ von Julia Cameron aus ihrem Klassiker „Der Weg des Künstlers“. Ihren eigenen Brunnen füllt die Kieler Autorin mit kleinen spielerischen Momenten im Alltag:

  • Das Jetzt wahrnehmen auf Spaziergängen.
  • Neue Ecken entdecken in der Heimat.
  • Oder Fundstücke auf Alltagswegen sehen und festhalten.

Susanne dokumentiert ihre Fundstücke auch auf ihrer Webseite und in den sozialen Medien. Nein, das ist keine Strategie, sondern die Freude und Neugier haben das Kommando. Und diese Momente motivieren das innere Kind spielerisch wach zu bleiben und kreativ weiter zu wachsen. Freude am Schreiben ist etwas, das Susanne auch gerne weiter gibt.

Susanne Pohl: Nach diesem intensiven und inspirierenden Nachmittag ging mir das Schreiben am Abend dann auch wieder viel leichter von der Hand. Klick um zu Tweeten

Eine Anregung, die jeder einmal ausprobieren sollte. Gönnen wir uns doch ein bisschen mehr Spiel im Alltag, um den kreativen Brunnen zu füllen. Und es ermuntert sicher auch unsere kreativen Seiten im Business.

5. Das eigene Verständnis von Kreativität

Wie steht es um die private kreative Seite bei Selbstständigen und was hat sie mit dem Business zu tun?

Falsche Vorstellungen von Kreativität

Michaela Thiede befasst sich mit falschen Vorstellungen und Bewertung von Kreativität. Und auch mit ihren eigenen Vorstellungen. Nach einem anfänglichen „ich bin nicht kreativ“ stellt sie fest:

  • Ich habe tolle Einfälle, kann sie aber oft nicht genau so umsetzen.
  • Ich fühle mich kreativ, wenn ich meine Ideen umsetze, nicht die von anderen.

Dabei bezieht sie sich vor allem auf Kreativität beim Malen, Zeichnen, Nähen, Gartengestaltung usw. Hier einfach Vorlagen nachzuarbeiten, ist für sie nicht besonders kreativ. Und Michaela setzt noch einen Gedanken obenauf: Wenn sie bei Anderen sieht, dass sie Ideen aus Vorlagen umsetzen, findet sie das durchaus kreativ!

Im Business-Bereich bezeichnet sich Michaela ebenfalls als wenig kreativ, aber auch hier hat sie gute Ideen. Und die setzt sie auch um. Wie ihre Idee zu einer Klopf-Akkupressur für mehr Kreativität, die sie mit ihrem Artikel zur Verfügung stellt.

Strukturiert mit kreativen Akzenten

Silvia Berft sieht sich als „völlig unkreativen Mensch“ und reflektiert ihre eigene kreative Historie: Erlebnisse aus der Kindheit oder Basteleien für den Kindergarten ihres Sohnes sind im Gedächtnis verankert und für sie nicht besonders positiv besetzt.

Aber sie erkennt auch andere Kreativbereiche, die ihr mehr liegen: Silvia ist eine gute Geschichtenschreiberin. Und sie kann gut improvisieren. Auch in ihrem Business entdeckt Silvia kreative Seiten. Als Yoga-Lehrerin erstellt sie ihr Material und Pläne für den Unterricht, und bei praktischen Problemen fallen ihr sofort machbare Lösungen ein.

Für ihr Online-Business hat Silvia fast zu viele Ideen, um sie alle umzusetzen. Es ist also doch eine kreative Fülle, die sie hat, auch wenn sie sich selber eher als strukturiert und planend bezeichnet.

Diese Kreativität steckt in mir

Die Künstlerin Doreen Trittel widmet sich dem Thema fragmentarisch, gleich einer Collage. Sie greift verschiedene Aspekte heraus, die ihr begegnen: Vorurteile gegenüber Kreativität, Kreativität von Mitarbeitern in Unternehmen. Und Doreen stellt sich die Frage wieviel unentdeckte Kreativität in den Menschen steckt. Denn oft kommt sie genau dann zutage, wenn man gar nicht damit rechnet.

Kreativität gibt Doreen Halt, sie ist ihr ein Begleiter in der Persönlichkeitsentwicklung und erlaubt ihr auch, sich auszudrücken. Doreen sagt, es liegt letztlich an und in jedem selber, wie kreativ er leben möchte.

Gibt es ein Fazit?

Wir sehen, die Kreativität hat viele Facetten und übernimmt verschiedene Rollen in der Selbstständigkeit. Oft kommt sie auch in Form von Intuition, Achtsamkeit, Selbstfürsorge, Mut, Spiel und auch als Eigenverantwortung für das eigene Business daher.

 

Vielen Dank allen Mitmachenden, die sich als Selbstständige mit ihrer Kreativität befassten. Ich freue mich, wenn viele Selbstständige ihre eigenen kreativen Seiten ermuntern und zeigen.

 

Weitere Artikel, die Dich interessieren könnten

 

 

werschreibt