Wer überlegt, ein eigenes Online-Produkt anzubieten, steht vor der Frage, was für ein Produkt es denn werden soll. Denn es gibt in der Welt der Online-Produkte mittlerweile unglaublich viele verschiedene Formate.
Doch ehe man sich Details verliert, sollte man sich entscheiden, ob man einen Onlinekurs oder lieber ein eBook anbieten möchte.
Denn das sind zwei unterschiedliche Prinzipien, die sich auf verschiedene Aspekte bei der Erstellung und auch bei Nutzung durch die Kunden auswirken.
Dieser Artikel hilft Dir, zu entscheiden, was für Dich sinnvoll ist. Daher:
- Schauen wir uns die 10 wichtigsten Unterschiede zwischen eBook und Onlinekurs an.
- Verrate ich die größten Vor- und Nachteile von eBooks und Onlinekursen
- Und wir gehen der Gretchenfrage nach, womit man mehr Umsatz machen kann.
Aber warum schauen wir uns gerade diese beiden Formate, eBook und Onlinekurs an?
Inhalte in diesem Artikel
Warum eBook und Onlinekurs?
eBooks und Onlinekurse sind wohl die bekanntesten und meist genutzten Online-Produkte.
Es hat sicher schon jeder von uns ein eBook gekauft und verwendet und ebenso Onlinekurse für sich genutzt, sei es für das Business, für die Freizeit, Gesundheit oder für andere private Themen.
Und sowohl eBooks als auch Onlinekurse werden gerne von Trainern, Coaches und Beratern angeboten. Denn diese digitalen Produkte eignen sich perfekt, um das eigene Business zu skalieren.
Daher stehen alle, die ein eigenes Online-Produkt in ihrer Selbstständigkeit anbieten wollen, vor der Entscheidung, ob es ein eBook oder ein Onlinekurs werden soll. Sei es zum Start in das eigene Online-Business oder als Ergänzung zu bestehenden Online-Coachings.
Die beiden Formate eBook und Onlinekurs unterscheiden sich ganz grundlegend. Das ist weit mehr als „das eine ist mit Video, das andere ohne“. Und das wirkt sich auf wichtige Aspekte dieser Online-Produkte aus, z.B. auf
- Die Nutzung des Produktes durch die Kunden.
- Die Erstellung des Produktes.
- Die Einsatzmöglichkeiten des Produktes im Business.
Das ist vielen, die ein eigenes Online-Produkt anbieten wollen, vorher nicht bewusst. Und natürlich ist es ärgerlich, wenn man das auf halber Strecke feststellt und wieder von vorne anfängt …
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Die Vielfalt der Onlinekurse
In den letzten Jahren habe ich viele Online-Produkte erstellt und verschiedene Formate ausprobiert. Darunter auch sehr viele Onlinekurse. Und zwar sehr unterschiedliche. Denn auch bei Onlinekursen gibt es viele Varianten und grundlegende Formatunterschiede.
Im Onlinekurse Starter Kit (Du kannst es Dir für € 0 holen) stelle ich die 3 wichtigsten Formate von Onlinekursen vor.
In diesem Artikel soll es aber nicht um solche Grundlagen bei Onlinekursen gehen, auch nicht um die Möglichkeiten mit Audiokursen und Videokursen, sondern um relevante Unterschiede zwischen einem digitalen Kurs und einem digitalen Buch.
Doch zunächst fühlen wir einer brennenden Frage auf den Zahn:
Womit kann man mehr Geld verdienen, mit einem eBook oder mit einem Onlinekurs?
Das ist natürlich eine wichtige Frage.
Und wie Du Dir denken kannst, gibt es darauf keine pauschale Antwort!
Mit Onlinekursen kann man viel Geld verdienen.
Das wird uns jeden Tag in den sozialen Medien erzählt. Dabei sollte man aber realistisch bleiben. Denn natürlich fliessen die exorbitanten Umsätze nicht mal eben so auf Dein Konto. Übrigens geht das auch nicht automatisch, nur weil Du das „richtige“ Tool oder das „richtige“ Mindset hast …
Guten Umsatz kann man auch mit einem eBook machen.
Peer Wandiger hat bereits mit seinem 1. eBook mehr als Euro 100.000 Umsatz gemacht. Und zwar ohne viel Tamtam und ohne rund um die Uhr in den Sozialen Medien zu trommeln. Das ist ziemlich beeindruckend und zeigt, dass hohe Umsätze mit einem soliden eBook möglich sind. Und zwar dauerhaft! In seinem umfassenden eBook „Wie ich mein 100.000 Euro eBook geschrieben habe“* zeigt Peer genau, wie man so ein erfolgreiches eBook schreibt und vermarktet.
Allerdings kann es mit dem Geldverdienen ebensogut auch anders laufen. Denn man kann sowohl mit einem eBook als auch mit einem Onlinekurs in Sachen Umsatz leer ausgehen. Das kann unterschiedliche Ursachen haben, denn es gibt viele Gründe, warum ein Onlinekurs nicht gekauft wird und bei eBooks ist das nicht anders.
Es gibt keine Garantie, mit einem eBook oder mit einem Onlinekurs hohen Umsatz zu machen.
Aber mit dem nötigen Wissen kann man seinen Umsatz gezielter planen und strategisch vorgehen. Auf die unterschiedliche Preispositionierung von eBook und Onlinekurs und Optionen, das Produkt gezielt in seinem Business einzusetzen, gehen wir daher noch ein.
eBook oder Onlinekurs anbieten? 10 entscheidende Unterschiede
Schauen wir uns jetzt 10 relevante Unterschiede zwischen eBook und Onlinekurs an, die man kennen sollte, bevor man loslegt, ein eigenes Online-Produkt zu erstellen. Denn sie spielen eine Rolle
- für die Kunden, also die Menschen, die das Produkt nutzen werden
- und für Dich und Dein Online-Business.
1) Onlinekurs und eBook sind verschiedene Produktkategorien
Ein grundlegender Unterschied zwischen eBook und Onlinekurs ist die Produktkategorie. Das klingt vielleicht etwas langweilig, ist aber ein wichtiges Merkmal.
Der Unterschied zwischen den beiden Formaten geht übrigens so weit, dass die beiden Produktkategorien verschiedene Mehrwertsteuersätze haben. Wenn Du also umsatzsteuerpflichtig bist, sei Dir bewusst, dass – vereinfacht gesagt – in Deutschland
- ein Onlinekurs einen Mehrwertsteuersatz von 19% hat
- ein eBook aber nur 7% Mehrwertsteuer.
Das nur am Rande, denn da ich keine Steuerberaterin bin, kann und möchte ich das Mehrwertsteuerthema hier nicht vertiefen.
Kommen wir daher zur Sache, was es auf sich hat mit diesen beiden Produktkategorien:
Ein eBook ist ein Download-Produkt: Die Kunden bekommen nach dem Kauf einen Download-Link zu dem eBook und laden es sich als Datei auf ihren Rechner, ihr Handy oder einen Reader.
Ein Onlinekurs ist ein gehostetes Produkt. Es wir auf einer virtuellen Kursplattform zur Verfügung gestellt und dort auch von den Kunden genutzt.
Schauen wir uns zunächst die eBooks näher an. Denn bei eBooks gibt es 2 verschiedene Varianten:
- Ein eBook kann man über einen Anbieter wie amazon anbieten, also als Kindle eBook. Dann kaufen die Kunden das eBook über amazon und bekommen es nach der Bestellung auf ihren eBook Reader.
- Man kann das eBook auch selber anbieten und es über eine Bestellseite einer Kursplattform verkaufen, die man auf seiner Webseite einbindet und z.B. über den Newsletter, Social Media und andere Maßnahmen vermarktet.
Ob amazon oder nicht, das ist nicht nur eine andere Art der Auslieferung, ein anderes Dateiformat, sondern es ist auch eine strategische Entscheidung, amazon zu nutzen. Denn es ist ein anderes Geschäftsmodell. Dabei ist u.a. zu überlegen, ob amazon sinnvoll für das eigene eBook ist, ob man amazon kdp nutzen oder lieber unabhängig davon bleiben möchte. Und natürlich bleibt pro verkauftem eBook weniger Gewinn übrig, wenn wir amazon kdp nutzen.
Ein Onlinekurs ist ein Produkt, das auf einer Kursplattform zur Verfügung gestellt wird: Die Kunden bekommen nach dem Kauf per E-Mail den Zugangslink zu einem virtuellen Kursbereich, in dem das Kursmaterial zur Verfügung steht. Sie konsumieren das Material direkt im Kursbereich der Online-Plattform. Im Prinzip ist es wie ein Streamingdienst, denn die Menschen schauen online die Kursvideos an, hören die Audios (die man ggf. auch herunterladen kann) und arbeiten den Kurs dort durch.
Die Produktkategorie wirkt sich sowohl auf die Nutzung des Produktes als auch auf die Erstellung aus.
2) Unterschiede in der Nutzung von eBooks und Onlinekursen
Schauen wir uns an, wie sich eBooks und Onlinekurse in der Nutzung unterscheiden. Und das spielt bereits vor dem Kauf eine Rolle.
Ein großer Unterschied in der Nutzung ist, dass man ein eBook liest, dabei Seite für Seite weiter blättert oder sich aus dem Inhaltsverzeichnis gezielt Kapitel herauspickt, die man lesen möchte.
Und schon vor dem Kauf weiß man bei einem eBook, was man als Kunde hat: Welcher Umfang auf einen zukommt, sagen die Seitenzahl des eBooks und das Inhaltsverzeichnis. Man kann das eBook auch „durchblättern“ und bekommt so ein Gefühl, wie umfangreich und detailliert und wie der Schreibstil so ist.
Für die Vermarktung wird daher oft ein Blick ins Buch als Teaser genutzt. So können sich Interessenten schon vorher einen Eindruck verschaffen, ob es für sie passt und sie weiter lesen möchten.
Ein Blick auf wenige Seiten eines eBooks gibt bereits vor dem Kauf einen Eindruck von dem Produkt. Schon dieser kleine Einblick in mein eBook „Klartext Onlinekurs“ zeigt, dass es darin keine Schnörkel, Bilder oder Schnickschnack gibt. Sondern Klartext, in dem ich die 25 brennendsten Fragen zum Start mit eigenen Onlinekurse beantworte:
Bei einem Onlinekurs ist die Nutzung anders. Man schaut vor allem Videos an. Wobei es auch Onlinekurse ohne Videos sondern mit Audios gibt. Und es gibt auch Onlinekurse, die in erster Linie aus Text bestehen.
Aber ein Onlinekurs ist mehr als die Summe seiner Videos (oder anderer Medien). Es ist kein Staffelgucken und man hat nicht einfach nur ein Bündel Videos, Audios und PDFs. Beim Onlinekurs geht es vor allem auch darum, Gelerntes umzusetzen, es gibt also Übungen, Reflektionsfragen etc. Daher ist die Nutzung nicht das reine Konsumieren der Inhalte. Sondern das Material baut sinnvoll aufeinander auf und es gibt verbindende Elemente. Ein Onlinekurs kann daher unterschiedlich komplex und nutzerfreundlich sein.
Bei einem Onlinekurs weiß man als Kunde vorher nicht so genau, was auf einen zukommt, wie komplex es ist und wie die Qualität und der Stil des Kurses sind. Daher ist es auch hier sinnvoll, den Interessenten vor dem Kauf einen Einblick in den Kursbereich zu bieten.
Die Nutzung sollte für die Kunden möglichst klar und einfach sein. Idealerweise sehen Interessenten schon vor dem Kauf, was sie bei der Nutzung des Produktes erwarten können.
3) Zugriffsdauer der Kunden auf die Inhalte
Wie wir gesehen haben, werden die Inhalte von eBooks und Onlinekursen unterschiedlich zur Verfügung gestellt. Das wirkt sich auf die mögliche Dauer des Zugriffs aus.
Das eBook ist eine Datei, die die Kunden nach dem Kauf auf ihrem Rechner, Smartphone oder Reader herunterladen. Sie haben damit dauerhaft Zugriff auf das eBook, im Prinzip für immer, zumindest so lange sie die eBook-Datei nicht löschen.
Anders ist es beim Onlinekurs. Denn es ist kein Produkt, auf das die Kunden für immer Zugriff haben. Die Käufer haben den Kurs nicht lokal auf ihrem Computer, sondern den Zugang über eine Online-Plattform. Als Kursanbieter kann man den Zugriff auf den Kursbereich zeitlich begrenzen, was in den meisten Fällen auch sinnvoll ist. Aber selbst bei einer „lebenslangen“ Zugriffsdauer endet früher oder später der Zugang zum Kursbereich, denn eine Kursplattform wird vermutlich nicht für alle Ewigkeiten existieren.
Überlege, welche Zugriffsdauer bei Deinem Produkt sinnvoll ist und kommuniziere sie in Deinem Angebot.
4) Aufwand beim Erstellen von eBooks und Onlinekursen
Kommen wir nun zu einem Thema, über das Du Dir sicher schon Gedanken gemacht hast, wenn Du ein Online-Produkt erstellen willst: Wie ist der Aufwand, der dabei entsteht? Und das ist bei einem eBook anders als bei einem Onlinekurs.
Ein eBook muss man schreiben. Und wer ein eBook mit 200 Seiten anbieten will, muss 200 Seiten mit Text füllen. Da kommt man nicht drumherum! Warum der aktuell gehypte Assistent Chat GPT keine Zauberlösung ist, sehen wir uns noch an.
Und man muss die Seiten nicht nur füllen mit sinnvollem Text, der sich auch gut liest, sondern das Ganze auch überarbeiten, also lesen und korrigieren. Und das sicher mehrmals. Diesen zeitlichen Aufwand sollte man nicht unterschätzen.
Wie ich aus eigener Erfahrung weiß, ist das mit dem eigenen eBook gar nicht so leicht. Als ich mich entschied, mein eBook „Klartext Onlinekurs“ zu schreiben, hatte ich bereits mehr als 300 Blogartikel geschrieben. Auch wenn ich keine professionelle Texterin bin, hatte ich also schon einige Jahre Erfahrung mit dem Bloggen. Ich habe weder Angst vorm weißen Blatt noch hatte ich Ambitionen, einen dicken Wälzer zu schreiben. Es sollten 50-60 Seiten werden, die man flott lesen kann. Dennoch ging es mir nicht so leicht von der Hand, wie ich dachte. Von dem Aufwand habe ich auch in wöchentlichen Blogartikeln berichtet und Du erfährst mehr von den Hürden bei meiner eBook Erstellung z.B. mein Dauerproblem mit der fehlenden Zeit zum Schreiben.
Trotz mancher Hürden habe ich es geschafft, das eBook fertig zu stellen.
Übrigens: Dass sich das Dranbleiben bei der Produkterstellung lohnt, ist eine Gemeinsamkeit von eBook und Onlinekurs und Disziplin ist eine der wichtigen Kompetenzen im Online-Business.
Doch wie aufwändig ist es, einen Onlinekurs auf die Beine zu stellen?
Der Aufwand bei einem Onlinekurs schreckt viele davon ab, es zu machen.
Warum eigentlich?
Weil das mit dem Onlinekurs eine Blackbox ist: Man weiß nicht so genau, was da auf einen zukommt. Nur, dass es bestimmt ganz viel mit Technik zu tun hat. Aber unter uns: Es ist nicht so aufwändig wie viele glauben, einen Onlinekurs zu erstellen (unter dem Link findest Du kostenlos eine detaillierte 8-Schritte Anleitung). Wenn man mehr Routine hat, geht es natürlich schneller und man kommt besser voran.
Ich könnte an einem Wochenende einen Onlinekurs erstellen, aber kein eBook schreiben. Das liegt nicht nur daran, dass ich schon sehr viele Onlinekurse erstellt habe, sondern auch, weil man einen Onlinekurs modular erstellt und ebenso modular überprüft und als erledigt abhaken kann.
Unabhängig davon, ob man ein eBook anbieten will oder einen Onlinekurs, hilft eine gute Vorbereitung und man sollte vorab unbedingt ein Konzept machen. Ansonsten produziert man ins Blaue hinein und verzettelt sich. Ein Konzept und eine durchdachte Struktur erleichtern die Erstellung und man hat obendrein auch eine solide Basis für die Vermarktung seines Produktes. Das bewährt sich sowohl beim Schreiben eines eBooks und auch bei der Kurserstellung.
5) Medien für die Inhalte von eBooks und Onlinekursen
Es wurde schon angedeutet, aber jetzt gucken wir es uns näher an: eBooks und Onlinekurse unterscheiden sich auch bezüglich der Medien, die wir für die Inhalte verwenden.
Bei einem eBook gibt es deutlich weniger Möglichkeiten als bei einem Kurs. Das ist auch nicht schlimm oder schlecht, aber man sollte es vorab auf dem Schirm haben.
Ein eBook besteht in erster Linie aus Text. Man kann natürlich auch weitere Elemente für den Inhalt eines eBooks ergänzen, etwa:
- Fotos
- Grafiken
- Tabellen
- Schaubilder.
Aber das wesentliche Element bei einem eBook ist blanker Text.
Bei einem Onlinekurs haben wir mehr Möglichkeiten. Text spielt auch hier eine Rolle. Aber auch andere Medien können wir als Kursmaterial nutzen, wie etwa:
- Videos zum Ansehen
- Audios zum Anhören
- Workbooks zum Ausfüllen
- Tabellen zum Bearbeiten
- Checklisten zum Abhaken
- Vorlagen zur Anwendung
- und weitere PDFs für verschiedene Zwecke.
Zusätzlich kann man noch Quizzes und andere interaktive Elemente im Kursbereich integrieren. Der Kurs lässt sich mit zusätzlichen synchronen Elementen wie Gruppencalls auch in begleiteter Form anbieten, das schauen wir uns im Onlinekurse Starter Kit näher an.
Egal ob eBook oder Onlinekurs: In beiden Fällen müssen wir uns entscheiden, welche Medien wir für unser Produkt verwenden.
Weil es bei Onlinekursen mehr Möglichkeiten gibt, kann das bei der Kursplanung schnell überfordern. Denn, welche Medien sind sinnvoll?
Ein typischer Anfängerfehler ist, möglichst viele Medien zu nutzen. Aber das Produkt wird nicht besser, wenn man viele verschiedene Medien in den Kurs integriert. Gerade bei Onlinekursen kann das sogar eher Verwirrung stiften.
Es sollten Inhalte und Medien integriert werden, die Menschen bei dem Erreichen des Ziels wirklich weiter bringen und die Nutzung des Produktes vereinfachen.
6) Technik zum Erstellen der Produkte
Kommen wir zu einem Aspekt, der für viele ein wunder Punkt ist: Die Technik!
Sowohl bei einem eBook als auch bei einem Onlinekurs benötigen wir Technik, um das Produkt zu erstellen. Die Art der Technik unterscheidet sich bei den beiden Formaten.
Um ein eBook zu erstellen, brauchst Du technisch lediglich ein Textverarbeitungsprogramm. Es reicht ein gängiges Programm wie Word oder Pages. Natürlich kann man sich auch ein Autorentool kaufen wie etwa Papyrus Autor, aber das ist keine Voraussetzung, damit es klappt mit dem eBook. Es ist viel hilfreicher, wenn man sein Tool schon kennt und sich nicht erst damit befassen muss, wie es funktioniert, sondern gleich loslegen kann.
Und dann geht es los: Programm öffnen, schreiben, schreiben, schreiben … Dann das Textdokument abspeichern und als PDF exportieren. Dann noch ein Cover für das eBook erstellen und fertig ist das eBook! Technisch ist es also ein Kinderspiel.
Für einen Onlinekurs benötigt man ein klein wenig mehr Technik. Je nachdem welche Medien man in seinem Kurs verwenden möchte, braucht man Technik, z.B. um Videos oder Audios zu erstellen und eine Kursplattform, um das Kursmaterial den Kunden zur Verfügung zu stellen und verbindende Elemente zu integrieren.
Aber das alles muss keineswegs kompliziert sein. Man kann es sich mit der Technik bei Onlinekursen auch einfach machen. Ich mache das auch und kann einen Onlinekurs – inklusive Videos – mit nur 5 gängigen Tools erstellen.
Es gibt keinen Grund, möglichst viele Tools oder komplizierte Technik zu nutzen. Es sei denn, man will mit seinem Produkt nicht fertig werden.
7) Inhalte von eBooks und Onlinekursen nach der Veröffentlichung ändern
Idealerweise wollen wir unser Produkt nur einmal erstellen und es funktioniert dann dauerhaft für uns. Vor allem wenn wir ein skalierbares Produkt anbieten.
Ob man später den Inhalt seines Produkts aktualiseren muss oder nicht, hängt aber weniger vom Format ab, sondern vom Inhalt und dem gewählten Thema des Produktes:
Ein Onlinekurs über den Einsatz von KI ist ebenso schnell veraltet wie ein eBook über KI.
Ich weiß es aus eigener schmerzlicher Erfahrung: Ein sehr dynamisches Thema für sein Produkt zu wählen ist immer eine heikle Sache, denn es zieht ständig umfassende Aktualisierungen mit sich. Daher sollte man sich vorab sehr gut das Thema seines Produktes überlegen.
Es gibt verschiedene Gründe, die Inhalte von unserem Online-Produkt zu ändern, z.B. um
- einzelne Informationen zu aktualisieren,
- etwas zu ergänzen
- oder wir wollen einfach nur etwas korrigieren, z.B. Tippfehler
Bei eBooks und Onlinekursen ist es unterschiedlich, ob und wie solche Änderungen möglich sind. Wir haben bereits gesehen, dass ein eBook ein Download-Produkt ist und ein Onlinekurs ein gehostetes Produkt, das auf einer Kursplattform konsumiert wird.
Wenn Du Inhalte in Deinem Kurs, der über eine Kursplattform genutzt wird, änderst, z.B. ein Video ergänzt oder einen Text aktualisierst, haben die Kunden unmittelbar Zugang zu dieser Änderung.
Beim eBook ist das anders. Du kannst zwar Deine eBook-Datei ändern, aber in den eBooks, die bereits an Kunden ausgeliefert sind, ändert sich nichts. Denn die Datei ist ja physisch bei dem Kunden.
Bei einem eBook bietet es sich an, ggf. eine überarbeite Version als neue Auflage zu erstellen und das auch entsprechend zu kennzeichnen. In dem eingerichteten Bestellprozess muss dann lediglich die Datei ausgetauscht und eventuell die Info bei der Beschreibung des eBooks auf der Bestellseite aktualisiert werden.
Bei der Produkterstellung sollte man auf Weitsicht fahren und überlegen, in welchem Umfang Änderungen zukünftig auf einen zukommen könnten.
8) Didaktische Möglichkeiten der Produkte
Ob Du einen Onlinekurs anbieten willst oder ein eBook, hängt auch davon ab, was Du thematisch anbietest und wie Du es vermitteln willst.
Mit unseren Angeboten wollen wir meist Wissen vermitteln und die Menschen auch dazu bringen, das Gelernte anzuwenden und umzusetzen. Dafür muss das Material für die angesprochene Zielgruppe didaktisch sinnvoll aufbereitet werden.
Ein eBook lesen die Menschen, es sind Informationen enthalten und ggf. auch Übungen, Reflektionsfragen, Aufgaben. Wir haben in einem eBook nur begrenzte Möglichkeiten, um die Menschen zu aktivieren, denn es geht nur über den geschriebenen Text. Wer sehr gut schreiben kann, wird es leichter haben, mit Worten die Menschen zu motivieren.
Mit Onlinekursen können wir die Menschen sehr gut motivieren und in die Umsetzung bringen. Vor allem, wenn wir Videos in unseren Kursen verwenden. Denn mit unseren Videos sprechen wir direkt – wenn auch asynchron – zu den Kursteilnehmenden und können sie unmittelbar motivieren, die anstehenden Aufgaben anzugehen und ihre Ziele zu erreichen. Klar kann man auch in ein eBook Aufgaben und Übungen integrieren, aber beim Lesen auf der Couch blättert man dann einfach weiter …
Im Video können wir auch gut Dinge zeigen, sei es nun eine Maltechnik, Yogaübung, Strickmuster oder wie man eine Webseite in WordPress erstellt.
Videos sind eine wesentliche Stärke von Onlinekursen, weil wir damit leicht Dinge zeigen können und eine Verbindung zu den Teilnehmenden schaffen.
Darüberhinaus können wir in Onlinekursen durch ein sinnvolles Zusammenspiel der einzelnen Elemente die Nutzer optimal durch den Kurs leiten und ein positives Nutzererlebnis schaffen.
Sowohl ein eBook als auch ein Onlinekurs sollte für die Menschen, denen Du mit Deinem Produkt weiter helfen willst, didaktisch aufbereitet sein. Ansonsten wird es lediglich eine Informationssammlung.
9) Unterschiedliche Preispositionierung von eBooks und Onlinekursen
Nachdem wir uns verschiedene Unterschiede in der Erstellung und Nutzung von eBooks und Onlinekursen angesehen haben, geht es jetzt um die Business-Aspekte.
Schauen wir zunächst auf den Produktpreis, denn Onlinekurse und eBooks werden in sehr unterschiedlichen Preisspannen angeboten.
Du hast sicher schon Onlinekurse zu sehr üppigen Preisen gesehen, eBooks dagegen maximal im unteren zweistelligen Bereich. Deinen eigenen Onlinekurs kannst Du also für 100 Euro, 1000 Euro oder mehr anbieten, wenn Du ihn selber vermarktest. Bei einem eBook sind solche Preise natürlich utopisch.
Es ist also eine Rechenaufgabe, was Du verdienen kannst: Wenn Du 10 Onlinekurse verkaufst, hast Du mehr Umsatz als wenn Du 10 eBooks verkaufst.
Für eine erste Vorstellung, welchen Umsatz man erzielen kann, hilft es, sich verschiedene Szenarien durchzurechnen und dabei unterschiedliche Annahmen zum Preis und der verkauften Anzahl zu machen.
Na sowas, wieso sollte man also überhaupt ein eBook anbieten?
Weil die Schwelle, das Buch zu kaufen, bei einem günstigeren Produkt niedriger ist. Ein eBook für 10 Euro nimmt man eher mal mit als einen Kurs für 1000 Euro. D.h. auch, dass man als Anbieter für die Vermarktung eines eBooks weniger Aufwand hat als mit einem höherpreisigen Onlinekurs.
Andererseits muss man von einem günstigen Produkt eine höhere Anzahl verkaufen als von einem hochpreisigen Produkt, um das gleiche Umsatzergebnis zu erzielen.
Einen hohen Umsatz zu erreichen ist wünschenswert, aber es ist nicht die einzige Aufgabe, die ein Produkt für uns leistet. Daher sollte man auch berücksichtigen, wie man ein Produkt strategisch einsetzen kann.
10) Strategischer Einsatz von eBooks und Onlinekursen im Business
Durch den Preis und das Format können wir eBooks und Onlinekurse strategisch unterschiedlich in unserem Online-Business einsetzen.
Ein günstiges eBook für ein paar Euro ist ein No-Brainer. Die Menschen kaufen es eher als einen Onlinekurs für mehrere hundert Euro, vor allem wenn sie Dich noch nicht kennen! Daher bietet sich ein eBook als Kennenlernprodukt an. Dabei sollte so ein günstiges Kennenlernprodukt natürlich auch hochwertig sein! Ansonsten wars das mit dem Kennenlernen und die Kunden sind fix wieder weg!
Als ich mein eBook „Klartext Onlinekurs“ plante, war das auch für mich eine strategische Entscheidung: Ich wollte ein kleines Produkt mit top Inhalten, mit denen die Menschen Aha-Effekte haben und sie sehen, dass ich ihnen bei ihren Fragen schnell weiter helfen kann.
Wir haben bereits gesehen, dass man ein eBook auch über amazon anbieten kann. Das ist attraktiv, wenn man über amazon neue Kunden gewinnen kann. Das eBook dient dabei wieder als Kennenlernprodukt. Und wenn es gut gemacht ist, ist es ein Türöffner zu einem höherpreisigen Produkt. Über amazon macht es vor allem Sinn bei Themen, nach denen die Menschen aktiv suchen.
Natürlich kann man sein eBook auch als Hauptprodukt einsetzen. Das lohnt sich vor allem, wenn man bereits eine große Reichweite und Bekanntheit hat.
Und wie ist es bei Onlinekursen?
Ein umfassender Onlinekurs eignet sich als umsatzstarkes Produkt in seinem Portfolio, das man mit Launches oder Funnels vermarkten kann.
Aber natürlich kann man Onlinekurse auch als Kennenlernprodukt einsetzen, z.B. einen kleinen Kurs, um anschließend ein größeres Programm zu vermarkten.
Dies sind nur einige Optionen, wie wir Onlinekurse und eBooks in unserer Selbstständigkeit einsetzen können.
Wesentliche Vor- und Nachteile von eBook und Onlinekurs
Schauen wir nochmal auf die wesentlichen Vor- und Nachteile der beiden Formate eBook und Onlinekurs.
+ Vorteil eines eBooks
Um ein eBook zu erstellen, braucht man nicht viel Technik:
Ein Textverarbeitungsprogramm und eine Plattform, um den Verkaufsprozess einzurichten und um das eBook ausliefern zu lassen.
– Häufiger Nachteil eines eBooks
Ein eBook muss man schreiben.
Wer also nicht gerne schreibt und nicht gut schreibt, für den ist es eine Plage. Und für die Leser ist es auch eine Plage.
Wer nun denkt, das Buch kann man ja im Handumdrehen von Chat GPT oder einem anderen KI-Tool schreiben lassen, sollte sich natürlich mit den rechtlichen Bedingungen dazu befassen. Zum anderen kann eben jeder andere auch ein Buch zu dem Thema von einem KI-Tool schreiben lassen. D.h. das Buch hat nichts mit Dir, Deiner Expertise und Deinen individuellen Erfahrungen zu tun.
+ Vorteile eines Onlinekurses
Ein Onlinekurs bietet mehr Umsatzpotenzial, auch wenn man als Anbieter noch nicht so bekannt ist. Durch die höhere Preispositionierung lohnt sich ein Onlinekurs schon bei wenigen Kursverkäufen.
Außerdem hat man in einem Onlinekurs dank Videos einen direkten Draht zu seinen Kunden und kann individueller als mit einem Text die Inhalte vermitteln und die Menschen zum Umsetzen motivieren.
– Häufiger Nachteil bei Onlinekursen
Bei Onlinekursen haben sich Videos etabliert. Zu recht, denn sie bieten viele Vorteile. Allerdings fällt es vielen Menschen schwer, Videos zu machen, die Nase in die Kamera zu halten und mit Videos sein Wissen zu vermitteln.
Fazit
Ob Du ein eigenes eBook oder einen Onlinekurs anbieten willst, hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem:
- Wie Du das Produkt in Deinem Business einsetzen willst.
- Welches Produktformat sich thematisch besser eignet.
- Welche Art der Nutzung für die anvisierte Zielgruppe sinnvoll ist.
Und natürlich hängt es davon ab, welche Art Medien Dir eher liegen. Wenn Du Onlinekurse blöd findest, dann erstelle bitte keinen Onlinekurs, nur weil Du glaubst, dass man das heute machen muss. Und wenn Du nicht gerne schreibst, dann quäle Dich bloss nicht damit, ein eigenes eBook anzubieten!
Eva Peters begleitet Selbstständige im Online-Business, die aus ihrem Wissen hochwertige Online-Produkte machen möchten. Sie steht für gute Ideen, pragmatische Lösungen und fokussierter Umsetzung mit wenig Technik-Gedöns.
Eva betreibt den Onlinekurse Kompass und den Ideen-Talk Podcast. Sie ist an der Elbe, am Rhein und an der Nordsee zuhause.
*) Affiliatelink. Wenn Du darüber das EBook kaufen solltest, bekomme ich eine kleine Provision. Der Preis ist für Dich unverändert.