Es braucht Durchhaltevermögen um in der Selbstständigkeit die eigenen Zielen konsequent umzusetzen. Vor allem Solopreneure stehen oft alleine vor den Herausforderungen und es fehlt mentale Unterstützung.

Cocoachings sind eine gute Möglichkeit sich gegenseitig als Gesprächspartner zu unterstützen.

Was ist Cocoaching?

Im Cocoaching wird nicht mit einem profesionellen Coach gearbeitet, sondern es tauschen sich zwei Personen aus.

Bei mehr als zwei Personen spricht man von Erfolgsteams oder Mastermindgruppen. Cocoachings und Erfolgstreams eignen sich für Leute, die im eigenen Business weiter kommen und ihre Ziele erreichen möchten.

Generell ist eine gemeinsame Basis der Partner hilfreich, etwa wenn beide Gründer sind, sich beruflich umorientieren wollen, mit ihrer Sichtbarkeit hadern oder eine ähnliche Lebenssituation haben, zB mit Doppelbelastung von Familie und Beruf. Die Cocoaching Partner sollten aber nicht im direkten Wettbewerb stehen: wenn sich 2 Ernährungscoaches mit gleicher Zielgruppe austauschen um jeweils ihre Website zu optimieren kann schnell Konkurrenz entstehen und es fehlt auch die fachfremde Sicht von außen.

Der unterschiedliche Hintergrund der Beteiligten ist sehr fruchtbar, dadurch bekommt man eine andere Perspektive und frische Impulse.

Austausch bei Onlinekursen

Auch von einigen Onlinekurs-Anbietern werden Cocoachings und Erfolgsteams empfohlen, um innerhalb des Kurses tiefer einzusteigen oder nach Ende des Kurses mit dem Material zu arbeiten und es umzusetzen.

Eine Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung ist aber auch möglich, wenn beide Partner unterschiedliche Kurse gemacht haben und verschiedene Ziele erreichen wollen.

Vorteile des Cocoaching

Das Spannende ist: Cocoaching ist eine Mischung aus Interesse aneinander und einer gewissen Gleichgültigkeit.

Wer sich beipielsweise vornimmt einen Selbstlernkurs zu erstellen, teilt dies seinem Cocoach mit, am besten mit einem Termin. Nach einiger Zeit fragt der Coachingpartner nach was eigentlich mit dem geplanten Kurs ist. Für ihn selber hat es aber keine Konsequenzen, ob dieser Kurs nun umgesetzt wird oder nicht. Somit ist die Frage eher sachlich und der künftige Kursanbieter muss lediglich seine eigenen Erwartungen erfüllen und entscheidet selbst die gesetzte Deadline einzuhalten. Im Gespräch kann er reflektieren warum es mit der Umsetzung hapert.

Diese Unabhängigkeit voneinander ist ein großer Vorteil gegenüber einer Unterstützung von den eigenen Lieben. Wer dem Lebenspartner sein Vorhaben mitteilt und nicht voran kommt, kann sich schnell in Gespräche verwickeln, wo auch die persönliche Ebene mit reinspielt.

Zudem stehen mit Veränderungsprozessen auch die Gewohnheiten im privaten Bereich auf dem Prüfstand. Wenn Frauen in der Familienphase beruflich durchstarten wollen, dann bringt das auch Veränderungen in der Komfortzone des Partner mit sich.

Klartext in den Cocoaching Gesprächen

Im Cocoaching-Team motiviert es auch, ehrlich an die bisherigen Erfolge zu erinnern. Wer das gefühlte Herumwursteln kennt, die Zeiten in denen man scheinbar nichts schafft, nimmt die Erfolge nicht unbedingt wahr. Wenn wir im steten Austausch sind, kann der Cocoach ganz sachlich feststellen, was bereits alles erreicht wurde. Außerdem werden kommunizierte Vorhaben eher umgesetzt, denn es spornt an bei dem nächsten Termin davon zu berichten.

Cocoaching kann eine Art roten Faden bieten, so dass wir bei unseren Vorhaben wirklich weiter kommen. Die Ziele können sich durchaus ändern und flexibel bleiben. Auch solche Veränderungen, Prozesse und die eigenen Zweifel können im Cocoaching zur Sprache kommen.

Erfolgsteam oder Mastermindgruppe

Ein Erfolgsteam ist man bereits mit 3 Personen. Je größer die Gruppe ist, desto umfangreicher gestalten sich auch die Austausch-Runden. In den Erfolgsteams oder Mastermindgruppen bietet die Konstellation als Gruppe bestimmte Vorteile: Wenn man etwa mehrere Meinungen hören möchte oder vielseitige Brainstormings wünscht, profitieren die Teilnehmer von einem Erfolgsteam.

Es braucht in der Gruppe etwas meht Struktur und Disziplin bei der Terminabstimmung als zu zweit. Letztlich ist es auch Geschmackssache, ob man sich eher im Austausch zu zweit oder in der Gruppe wohler fühlt.

Lose Regeln beim Cocoaching

Es gibt keine festen Regeln, d.h. das Cocoaching kann man nach Wunsch gestalten. Ein paar Anhaltspunkte:

  • Regelmäßige verbindliche Austauschtermine zum: Je nach Bedarf kann das wöchentlich, im 2 Wochen-Rhythmus oder einmal im Monat sein
  • Geben und Nehmen: die Anliegen beider sind gleich wichtig, wer die Zeit und Unterstützung des anderen erfährt sollte sie auch geben. Hier lohnt es sich die Zeit einzuteilen z.B. 30 Minuten hat jeder für sein Thema
  • Geschützer Raum: das Besprochene sollte nicht nach außen dringen, das schafft einen vertraulichen und ehrlichen Austausch
  • Wohlwollender Umgang: die Vorhaben, Ideen und Talsohlen des anderen nicht schlecht reden
  • Kritik: konstruktive Kritik sollte möglich sein, um wirklich weiter zu kommen
  • Vorbereitung: vor dem Gespräch sich auf den Gegenüber einstellen und das eigene Anliegen überlegen
  • Langfristige Ziele formulieren; konkret das Vorhaben formulieren, was man zum nächsten Termin erreicht haben möchte
  • Minimales Jammern: Tiefs dürfen auch zur Sprache kommen. Aber man sollte die Zeit nicht überwiegend mit Lamentieren verbringen
  • Und bei Erfolgen darf auch gefeiert werden!

Der Austausch kann persönlich, per mail, Telefon oder Skype sein. Am besten ausprobieren was passt. Auch dies sollte man ähnlich wie die Häufigkeit und die Länge der Termine besprechen und ausprobieren.

Wo findet man einen Cocoach?

Viele Kurse bieten die Möglichkeit an, sich direkt unter den Teilnehmern ein Erfolgsteam zu suchen. Alternativ kann man einfach Leute ansprechen oder in Social Media kontaktieren, mit denen man sich austauschen möchte. Wenn dabei direkt die Begründung mitgeliefert wird, warum man gerade mit dieser Person zusammen arbeiten möchte, gibt es auch gleich ein Thema.

Meine Erfahrungen mit Cocoachings

Ich profitiere seit 2010 von verschiedenen Coacoachings und Mastermindgruppen. Für den Austausch haben wir schon veschiedenen Wege genutzt, die sich im Laufe der Zeit verändert haben: Per E-Mail, telefonisch und per Videokonferenz.