Gibt es feine menschliche Seiten in der digitalen Welt? Um der Seele des Internet ein bisschen mehr Sichtbarkeit zu bieten, laden Annette Schwindt und Thomas F. Reis ein zur Blogparade #webseidank.

Da kann ich nicht nein sagen. Aber wo fange ich an?

#webseidank lernte ich Anke vor Jahren über einen Onlinekurs kennen. Wir wurden Cocoaching Partner und schrieben uns einige Jahre alle ein bis zwei Wochen Mails. Zwei ehrgeizige Steinböcke mit laufenden Kreativprojekten, bei denen wir uns gegenseitig unterstützen.

Vier Jahre später lernte ich Antje kennen, ebenfalls in einem Onlinekurs als Cocoaching-Partnerin. Meine Erwartungen waren bereits hoch, wurden aber von unserem täglichen Mail-Austausch noch getoppt. Die ersten Wochen druckte ich als über 100-seitiges Buch, in limitierter Auflage. Weitere Bücher verkniffen wir uns im gemeinsamen Einverständnis, denn wir schreiben uns noch immer sehr regelmäßig, dazu kommen sporadische Treffen. Sich „in echt“ zu treffen, ist allerdings gar nicht so wichtig. Der Austausch ist so innig und stetig, dabei müssen wir nicht im gleichen Raum sitzen.

Ein Mann im Haus und viele im Ohr

#webseidank machte ich bei unzähligen Onlinekursen mit, aus denen sich manche Netzwerkerei entwickelte. Ein ganz besonderer Business-Onlinekurs bestand zusätzlich aus einem Präsenzwochenende, auf das ich gar keine Lust hatte. Dennoch schwang ich mich auf und lernte dort einen weiteren Sparringspartner kennen. 6 Monate und ca. 100 Stunden Skype nach besagtem Wochenende kannten wir uns so gut und mehr, so dass ein echtes Zusammenleben daraus wurde. Das ist virtuell doof, und so gibt es viele Stunden in der Bahn mit Zeit zum Podcasts hören, die ich ohne Internet nie kennengelernt hätte. Und #webseidank kann ich für meine Kunden mittlerweile ortsunabhängig arbeiten. Durch das Pendeln und die veränderte berufliche Situation ist Skype für mich in den Vordergund gerückt, sei es zu zweit, aber auch für Gespräche mit verschiedenen Gruppen.

Unterwegs und Kreativ

#webseidank lernte ich Cary, Wytske und Ima kennen und konnte für digitale Nomadenzeiten ihre Wohnungen und Ateliers nutzen, während sie auf der anderen Seite des Erdballs unterwegs waren. #webseidank kam der Kontakt zu Marilotte zustande, mit der ich mich in Amsterdam immer mal wieder zum Zeichnen treffe. Und ich landete #webseidank in einem dänischen Kreativkurs, der mir unter anderem eine Ausstellung mit über 70 Dänen auf Fünen bescherte und ein warmes Netzwerk nach Dänemark. Durch diese Sichtbarkeit ergaben sich wiederum Kontakte nahe der Heimat zu Dänemark-affinen Menschen.

#webseidank startete ich ein weiteres kreatives Herzensprojekt. Dazu gehörten Kurse mit Teilnehmern zwischen Norwegen und Österreich und die Sommermalzeit. Das Projekt lief und läuft bis heute kostenlos für die Mitmachenden. Darunter Gabi, die zunächst zaghaft startete. #webseidank wurde eine Autorin auf ihre ersten Bilder aus dem Mitmachprojekt aufmerksam, und kürzlich erschien das erste von Gabi illustrierte Buch. Einer der unbezahlbaren herzerwärmenden Web-Momente!

#webseidank ist es ein Leichtes, solche Herzensprojekte fortzusetzen, und die Möglichkeiten der digitalen Welt erlauben es mir, aus diesem Kleinod zum Ende des Jahres etwas ganz anderes zu machen, das so gar nicht digital aussieht.

webseidank unterstützen mich Menschen, denen ich in einer reinen Offline-Welt nie begegnet wäre Klick um zu Tweeten

Auch im Web sind wir nur Menschen

#webseidank ergeben sich durch diesen Onlinekurse Kompass weitere Kontakte, eine Bandbreite des Umgangs, so wie im richtigen Leben. Die Mitmacher können sich kostenlos eintragen. Für einige ist es ein Nehmen, andere bringen Ideen ein, teilen die Plattform in den Sozialen Medien oder leiten Infos weiter. Am schönsten war die Frage einer Kursanbieterin „Und was kann ich für Dich tun?“.

#webseidank unterstützen mich bei all dem Menschen, denen ich in einer reinen Offline-Welt nie begegnet wäre. Dabei ist es egal, wer welche Postleitzahl hat, Entfernungen spielen kaum noch eine Rolle. Und es ist immer wieder spannend, über Zufälle, Blogartikel oder andere virtuelle Winke auf Menschen zu treffen, mit denen es Gemeinsamkeiten gibt. Es geht dann schnell an das verbindende Thema und grundsätzlich ist der Austausch wertschätzend.

Ich bin rundum zufrieden mit all dem, was das Web mir bisher bescherte. Dazu gehören natürlich noch berufliche Dinge, Infos zu Reisen, Hobbys, Problemlösern und vielem mehr. Ich bin sehr gespannt, wohin diese Reise noch gehen wird. Oder wie Anke kürzlich sagte: „Mit 80 werden wir beide ganz old fashioned miteinander skypen“ – das wird fein!

 

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Eva Peters ist bekennende Anhängerin von Onlinekursen. Hauptberuflich ist sie Marktforschungsberaterin und hat viele unterschiedliche Interessen. Daher freut sie sich auf Onlinekurse nahezu aller Art.