Du willst Deinen Online-Workshop erstmal kostenlos machen, weil Du ihn das erste Mal anbietest?

Ich würde nur in 2 Ausnahmefällen „ja“ dazu sagen.

Mir geht es an dieser Stelle nicht um eine allgemeine Diskussion über gratis Angebote. Und auch nicht darum, dass wir als Selbstständige natürlich unternehmerisch handeln und daher unsere Angebote auch ihren Preis haben.

Sondern es geht speziell um Online-Workshops und warum gerade dieses Format nicht kostenlos sein sollte. Generell hat der Preis eines Produktes auch für die Käufer einen Nutzen. Daher ist die Preisfindung bei Online-Produkten auch ein wichtiges Thema und der Preis macht einen Teil des Angebotes aus.

Und gerade bei dem Format „Online-Workshop“ tust Du den Teilnehmerinnen einen Gefallen, wenn das Angebot kostenpflichtig ist!

Anders als bei den Live-Fragestunden in einem Onlinekurs oder bei einem Webinar, das man sich auch als Aufzeichnung ansehen kann, sind die Teilnehmer im Online-Workshop präsent und arbeiten aktiv mit.

Das ist jedenfalls die Idee.

 

„Biete Deinen Online-Workshop nicht gratis an“ – im Podcast

Auch in der 26. Folge vom Ideen Talk spreche ich über dieses Thema. Wenn Du also lieber hörst als liest, dann schnupper hier direkt in die Folge:

 

Darum Finger weg vom kostenlosen Online-Workshop

Natürlich geht es auch kostenlos. Aber die Situation ist eine andere bei einem gratis Online-Angebot: Gratis ist mal eben fix gebucht. Das Thema klingt interessant und man kann da ja mal reinschauen. Diese Gedanken haben wir natürlich alle, wenn wir gratis Online-Angebote sehen.

Ein Online-Workshop lebt davon, dass die Workshop-Teilnehmer live dabei sind und mitarbeiten.

Denn nur so werden sie etwas im Workshop erreichen. Wenn Du nur Gratis-Teilnehmer dabei hast, musst Du sie unter Umständen erstmal aus der Reserve locken, damit sie aktiv mitmachen. Und manche der Angemeldeten werden erst gar nicht auftauchen. Das ist also keine gute Basis, wenn Du Deinen frisch gebackenen Online-Workshop testen möchtest.

Bei sensiblen Themen sehe ich einen Preis auch als eine Art „Schutzgebühr“ für die Teilnehmerinnen. Denn niemand bucht ein kostenpflichtiges Angebot, um nur mal zu gucken, sondern hat in sich investiert, um weiter zu kommen.

Es kann auch passieren, dass  – ähnlich wie bei gratis Webinaren – auch Wettbewerber das kostenlose Angebot buchen, weil sie neuigierig sind, wie Du das machst. Da sie auch aktiv im Online-Workshop mitarbeiten, werden sie auch ihre Expertise einbringen oder sogar Werbung für sich machen. Das ist natürlich kein feiner Zug, aber sowas können wir nicht ausschliessen.

„Kostenpflichtig“ ist somit auch ein guter Filter und Du sorgst dafür, dass nur Gleichgesinnte dabei sind.

 

Warum wirkt es sich positiv aus, wenn der Online-Workshop kostenpflichtig ist?

Der Workshop wird besser, wenn er kostenpflichtig ist. Und das hat nichts mit Dir zu tun, sondern mit den Teilnehmerinnen.

Denn die Leute nehmen mit einer anderen Haltung an dem Workshop teil, für den sie bezahlt haben, als bei einem gratis Workshop.

 

1) Verbindlichkeit in einem kostenpflichtigen Online-Workshop

Wer ein kostenpflichtiges Angebot bucht, hat die Investition für sich abgewägt und sich bewusst dafür entschieden. Die Kunden wollen in dem Workshop das Ziel erreichen, das Du in Deinem Angebot versprichst. Wenn etwas unklar ist, werden sie nachfragen. So kannst Du Dein Angebot direkt auf mögliche Lücken überprüfen.

Sie blocken sich die Zeit für den Workshop und werden fast alles dafür tun, um live dabei zu sein. Sollte ihnen etwas dazwischen kommen, melden sie sich bei Dir.

Diese Verbindlichkeit ist nicht nur für die Teilnehmenden gut. Auch Du kannst Dich darauf verlassen, dass sie live dabei sind und entsprechend planen.

 

2) Motivation der Teilnehmer im kostenpflichtigen Workshop

Darüber hinaus werden die Leute im Workshop bei das Sache sein: Ein ganz entscheidendes Argument, einen Online-Workshop nicht kostenlos anzubieten, ist die Motivation Deiner Teilnehmer.

Wer in sich investiert will auch etwas erreichen und wird daher im Workshop aktiv mitarbeiten. Die Investition soll sich schliesslich auszahlen. Die Kunden werden also ihr Bestes geben, damit sich ihre Entscheidung für Deinen Online-Workshop lohnt und sie Ergebnisse erzielen, die sie sich wünschen.

Die Zeit im Workshop wird optimal genutzt und die Zusammenarbeit wird konzentriert und intensiv sein. Und genau das zeichnet auch einen guten Workshop aus!

Der Preis ist somit ein Aspekt, der die Qualität des Workshops beeinflusst und natürlich auch die Qualität der Ergebnisse, die im Workshop erzielt werden.

 

Du tust Deinen Teilnehmern keinen Gefallen, wenn Du Deinen Online-Workshop gratis anbietest.

 

 

Zwei Ausnahmen für kostenfreie Online-Workshops

Ich sehe zwei Ausnahmen, bei denn es sinnvoll sein kann, einen Online-Workshop kostenfrei anzubieten.

Ausnahme 1: Aus strategischen Gründen

Eine andere Situation ist es, wenn ein gratis Online-Workshop ähnlich wie ein gratis Webinar strategisch als „Freebie“ eingesetzt wird. D.h. der Workshop wird gratis angeboten, um dann ein kostenpflichtiges Produkt anzubieten, etwa einen eigenen Onlinekurs.

Gerade für Einsteiger empfehle ich diesen Weg nicht. Denn Du hast damit gleich zwei Herausforderungen, die beide gut gemeistert sein wollen:

  • Den Workshop erstmals durchführen. Dabei hängt die Qualität auch von der Motivation der Teilnehmer ab, die für lau dabei sind (s.o.). Und ihre Motivation liegt nicht in Deiner Hand.
  • Du willst im Workshop auch etwas verkaufen und auch das will gut gemacht sein.

 

Ausnahme 2: Du testest Deinen Kurzworkshop

Du möchtest den Ablauf Deines Workshops üben bevor Du ihn kostenpflichtig anbietest? Generell sollte das aber nur bei 1-2-stündige Kurzworkshops und auch nur einmalig kostenlos angeboten werden. Bei einem Halbtages- oder Tagesworkshop investierst Du bereits viel Zeit und bietest zu viel, was meines Erachtens „gratis“ nicht mehr rechtfertigt.

Auch die Teilnehmer investieren bei einem Tagesworkshop „freiwillig“ viel Zeit und werden ggf. kurzfristig etwas anderes vorhaben.

Wenn Du den Workshop auch bezüglich des inhaltlichen Ablaufs und der Umsetzung durch die Teilnehmer überprüfen möchtest, dann mach des Testworkshop nicht mit Freunden, die grad Zeit haben aber inhaltlich nicht an dem Workshop-Thema interessiert sind. Sie werden nicht wirklich mitarbeiten können.

Ich empfehle außerdem bei einer gratis Runde etwas zu vereinbaren, beispielsweise in Form eines Testimonials oder als direktes Feedback nach dem Workshop. So erfährst Du, was er gebracht hat und was Du besser machen könntest.

Natürlich kannst Du Deinen 1. Online-Workshop auch zu einem vergünstigten Preis anbieten und ihn als Betarunde oder Pilot-Workshop bezeichnen. Und eine solche Testrunde macht natürlich nur Sinn, wenn Du eine enstprechende Nachbereitung Deines Online-Workshops machst.

Damit bekommst Du auch ein besseres Gefühl für den Preis, zu dem Du künftig Deinen Workshop anbieten möchtest.

 

Fazit

Ein interaktiver Online-Workshop wird besser, wenn er kostenpflichtig ist. Die Teilnehmenden werden aktiv mitmachen und mehr von dem Workhop profitieren, wenn sie darin investiert haben.

Mit einem angemessenen Preis wirst Du auch die richtigen Teilnehmerinnen für Deinen Workshop gewinnen. 2 Ausnahmen, um einen Workshop gratis anzubieten: ein Launch-Workshop und eine gratis Testrunde.

 

 

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Warum Du einen Online-Workshop nicht kostenlos anbieten solltest.