Selbstlernkurse haben ihren Reiz. Nur ein Klick entfernt vom Wunschziel, erhält man sofort nach dem Kauf den Kurszugang in seinem Posteingang.

So hat man gleich das gewünschte Audio oder PDF als Download. Oder bekommst per Mail die Zugangsdaten zum Onlinekurs auf einer Kursplattform.

Egal ob Du Frühaufsteher bist oder eher nachtaktiv, ob Du in der Provinz oder in einer anderen Zeitzone lebst: zu jeder Zeit und an jedem Ort hast Du Zugriff auf das gewünschte Kursmaterial.

D.h. auch man könnte sich jederzeit damit befassen – theoretisch.

Selbstlernkurse funktionieren nicht von alleine

Der Begriff „Selbstlernkurs“ scheint unbewusst zu vermitteln, dass sich das gewünschte Wissen nach dem Download wie von selbst lernt.

Am Anfang ist man noch hoch motiviert und taucht gleich in den Kurs ein. Da sind gute Vorsätzen, das neue Notizbuch für genau diesen Kurs und auf dem Computer ist ein neuer Ordner für Workbooks und anders Kursmaterial angelegt.

Doch nach erster Begeisterung beruhigt sich oft der Tatendrang und der Kurs wird lediglich sauber abgelegt oder komplett ignoriert. Es kommt Frust auf und man ist nicht so recht weiter gekommen auf dem Weg zum Ziel, bei dem der Kurs eigentlich helfen sollte. Anders als ein gedrucktes Buch, das zumindest im Regal an das eigene Vorhaben erinnert, haben wir den Selbstlernkurs auch nicht mehr vor Augen. Er verschwindet klammheimlich aus dem Sichtfeld …

 

Wie motiviert man sich selbst zum Selbstlernkurs?

Wie kann man sich nun selber motivieren, etwas zu machen, das man gerne machen möchte? Den gekauften Onlinekurs, den mansich –  im Gegensatz zu verschmähten Schulfächern – freiwillig ausgesucht und auch dafür bezahlt hat?

Wir schauen uns 5 Ideen an, was Du machen kannst.

Warum habe ich diesen Onlinekurs gekauft?

Es gab mindestens einen Grund, den Kurs gekauft zu haben, der genau in dem Moment entscheidend war:

  • etwas Neues lernen,
  • ein Problem lösen,
  • Ausprobieren ob man Interesse an dem Thema hat,
  • Gucken was die Konkurrenz macht,
  • Zerstreuung,
  • Neugier …

Sich diesen Grund bereits beim Kauf bewssur zu machen und zu notieren, kann helfen um sich in trägen Momenten daran zu erinnern.

Vielleicht wurde das Bedürfnis, diesen Kurs zu erwerben, schon nach kurzer Zeit erfüllt. Das ist beispielsweise der Fall wenn man schon immer Spanisch lernen wollte und beim Bearbeiten merkt, dass der Wunsch wohl doch nicht so groß ist. Oder wir merken, dass uns die Basics in dem Thema reichen und wir gar nicht tiefer einsteigen wollen, den Kurs also gar nicht beenden müssen.

Kursbearbeitung als festes Ritual

Da uns niemand Druck macht, die einzelnen Module des Selbstlernkurses zu lesen und vor allem sie auch umzusetzen, müssen wir uns selber ein bisschen austricksen.

Es lohnt sich, das Arbeiten mit dem Kurs in die Tagesplanung fest zu integrieren. Also einfach Termine im Kalender blocken wie bei einem Seminar oder Präsenztermin. So braucht man dann nicht erst überlegen, ob man grad wirklich Zeit und Lust hat, sich mit dem Kurs zu befassen.

Eine andere Möglichkeit ist, die Kursbearbeitung in den Alltag zu integrieren, indem Du es an bestehende Rituale anbindest.

Das kann zum Beispiel so aussehen.

  • 10 Minuten Lesen im Kursmaterial nach dem Zähneputzen,
  • 30 Minuten Übungen widerholen nach einer Kaffeepause,
  • während der Bahnfahrt zur Arbeit die Audioshören  oder Video ansehen.

Überlege, an welche anderen festen Größen im individuellen Tagesablauf Du den Kurs anbieten könntest.

Wie von vielen Trainern erwähnt, braucht es 21 Tage um so ein Ritual zu verfestigen – daher sind die Online Challenges oft auf diesen Zeitraum angelegt.

Sich austricksen und mehr Motivation bekommen

Es gibt unzählige Tipps, um beim Lernen wieder mehr Motivation zu bekommen. Da jeder anders tickt, sollte man am besten jeweils für ein paar Tage ausprobieren was für einen passt.

Eine Auswahl:

  • Belohnungen festlegen: alle Belohnungsideen auf einem Zettel notieren, an den Küchenschrank kleben und drauf gucken, auch wenn man zur Ablenkung in die Küche geht
  • feste Bearbeitungszeit einstellen: Küchenuhr bzw. Smartphone auf 10 Minuten einstellen, danach die Lernsession beenden
  • in den Unterlagen kennzeichnen wo man stehengeblieben ist und was man als nächstes lesen oder durcharbeiten möchte
  • das Material nach Arbeitsende auf die Tastatur legen
  • Erinnerungen:
    • feste Termine in den Kalender eintragen und sich erinnern lassen
    • sichtbare post-its
    • das Ziel visualisieren und am Arbeitsplatz sichtbar aufstellen
    • sich selber zeitlich geplante freundliche Erinnerungsmails schreiben.

Wer nicht so genau weiß, was bei ihm funktoniert, kann experimentieren und den Selbstlernkurs auch nutzen, um jeweils verschiedene Ins-Tun-Kommen Tricks testen. Mit Glück winkt am Ende nicht nur der abgeschlossene Selbstlernkurs, sondern auch das Wissen welche Strategie am besten funktioniert, um motiviert neues zu lernen!

Oft werden in Selbstlernkursen auch kleine interaktive Elemente integiert. Diese Interaktionen im Kursbereich bietet elopage.

 

Wiedervorlage

Manchmal ist wirklich keine Zeit für so einen Kurs oder man nimmt sich nicht die Zeit, weil andere Themen in dem Moment wichtiger sind. Wer den Eindruck hat, dass es in diesem Monat eng wird, kann sich die Kursbearbeitung für den nächsten Monat in den Kalender eintragen, dann ist der „müsste-eigentlich“ Gedanke aus dem Kopf und bei Wiedervorlage stellt man schnell fest, ob das Thema passt oder man den Kurs für sich komplett streichen möchte.

Sich den Selbstlernkurs schmackhaft machen

Seltsamerweise gibt es oft Dinge, die wir eigentlich gerne tun und die irgendwann in eine Verpflichtung kippen: noch Klavier üben müssen, noch Italienisch Hausaufgaben machen müssen, sich endlich mit der Bildbearbeitung befassen müssen. Sich die eigene Freiwilligkeit für dieses Wunschthema klar machen, den Luxus heute so einen Kurs zu buchen und auch die Wertschätzung der eigenen Lebenszeit können ein Fünkchen Motivation geben oder helfen eine Entscheidung zu treffen.