Du startest einen Onlinekurs und stellst fest, dass andere Onlinekurs-Teilnehmer schon beim Kursstart viel weiter sind als Du oder im Laufe des Kurses scheinbar mühelos an Dir vorbeiziehen? Das kann schnell entmutigen. Wie lässt sich die Situation vermeiden oder sogar für das eigene Weiterkommen nutzen?

Voraussetzungen überprüfen

Aus Kursbeschreibungen und Landingpages lässt sich nicht unbedingt erkennen, was die Voraussetzungen sind und welche Kenntnisse man als Kursteilnehmer mitbringen sollte. Viele Experten, die Kurse anbieten, sind so tief in ihrem Thema drin, dass manche Voraussetzungen für sie selbstverständlich sind. Daher lohnt es sich, den Kursanbieter vorab zu fragen und Unklarheiten zu beseitigen. Grundsätzlich werden die Seminarleiter ehrliche Antworten geben. Abgesehen von ihrem Interesse, den Kurs zu verkaufen, möchten sie natürlich zufriedene Kunden, die sie auch weiter empfehlen.

Es gibt verschiedene Bereiche, für die man Voraussetzungen klären kann:

  • Der Kenntnisstand zB zu Software, WordPress, Englischkenntnisse (z.B. für das Kursmaterial).
  • Erfahrungen mit speziellen Tools, Social Media, Techniken zB facebook-Live.
  • Die Situation zB ist bereits gegründet, gibt es bereits einen Blog oder ein Newsletter System.

Was man bei einem Onlinekurs außerdem mitbringen sollte, ist Zeit für die Bearbeitung. Es mag individuell unterschiedlich sein, wie fix man durchs Material geht. Aber ein Kurs lässt sich nicht nur durchs Konsumieren erledigen. Die Dinge müssen auch noch ausprobiert und umgesetzt werden. Zeit ist also fest einzuplanen und der Bedarf konkret mit dem Anbieter zu klären.

Eine weitere relevante Voraussetzung sind auch die verwendeten Tools und Produkte, insbesondere, wenn sie kostenpflichtig sind. Wer im Rahmen eines Videokurses zunächst in allerlei Equipment investieren muss, hat ganz andere Baustellen als jemand, der diese Dinge bereits im Haus hat und obendrein auch damit umgehen kann.

Sind die Voraussetzungen geklärt, kann man gelassener in den Kurs starten. Bestimmt werden auch Leute dabei sein, die weiter sind. Aber mit den eigenen klar kommunizierten Voraussetzungen wird man den Kurs ebenfalls meistern.

Mittlerweile erfragen viele Kursanbieter vor Kursbeginn den Kenntnisstand und die Situation der Teilnehmer. Das ist eine große Hilfe und mehr Transparenz für beide Seiten.

Die Sache mit den Zielen

Abgesehen von unterschiedlichem Hintergrund und Vorkenntnissen, unterscheiden sich viele Kursteilnehmer in  einem weiteren Aspekt: Das Ziel, das jeder mit dem Kurs erreichen wollen, ist sein eigener Maßstab.

Grundsätzlich werden die Richtungen aller Onlinekurs-Teilnehmer ähnlich sein, davon kann man bei einem gemeinsamen Kursthema ausgehen.

  • Aber wie genau sieht das eigene Ziel aus?
  • Was will ich am Ende des Kurses in der Hand haben?
  • Welches Problem soll gelöst sein und wo genau will ich nach dem Kurs stehen?

Solche häufig gehörten messbaren Ziele machen nicht so viel Spaß wie der Gedanke an ein diffuses, gutes Gefühl, das uns den Kurs kaufen ließ. Bei Kursen, in denen mir das eigene Ziel klar ist, kann ich besser dieses Ziel ansteuern und fokussierter Aufgaben bearbeiten. Und mich stört nicht, wenn andere vermeintlich weiter kommen, vielleicht wollen sie ja ganz woanders hin als ich.

Wie kann man als Kursteilnehmer von einem hohen Niveau profitieren?

Es ist allgemein bekannt: Vergleichen mit anderen bringt nichts. Vor allem, wenn es uns nur runter zieht. Das gilt für viele Situationen im Leben und bei Onlinekursen ist es nicht anders.

Wie kann ich also Nutzen aus einer Situation ziehen, in der andere Kursteilnehmer „besser“ sind? In vielen Bereichen, in denen wir weiter kommen wollen, hilft es, sich nach oben zu orientieren. Tatsächlich werde ich in einem Kurs, in dem andere Teilnehmer vermeintlich „schlechter“ sind als ich, weniger lernen als in einen Kurs mit eher höherem Niveau. Ich mache den Kurs ja nicht, um als gelangweilte Klassenbeste ein gutes Zeugnis zu erhalten, sondern um weiter zu kommen.

Warum sich nicht einfach anspornen und mitreißen lassen von der Gruppe und einem hohen Niveau? Wir können daher rundum profitieren: Dinge ausprobieren, die Gruppe um konstruktives Feedback bitten und uns verbessern.

In einem Kurs mit vermeintlich besseren Teilnehmern gibt es außerdem die Möglichkeit, die Leute gezielt zu fragen. Durch den nahen Austausch in den sozialen Medien, ist das relativ unkompliziert. Oft gibt es Unterstützung, denn dazu sind die Austausch-Gruppen vorgesehen. Das ist natürlich auch eine Typfrage, denn an den Onlinekursen nehmen sehr unterschiedliche Menschen teil. Manch einer ist forsch, andere sind als Hochsensible eher verhalten mit ihren Rückfragen.

Auch der Kursleiter ist für Rückfragen da. Sowohl zum Material, zur Umsetzung oder bei einfachen Verständnisfragen. Für ihn sind das ggf. auch Anhaltspunkte ´das Material noch zu verbessern.

Also auf in anspruchsvolle Kurse ohne Wettbewerb!

werschreibt
Eva Peters betreibt den Onlinekurse Kompass und den Blog artilda für Deine kreative Seite