Mir gehen viele Erlebnisse von dem 2. Kölner CoachCamp durch den Kopf während die Sonne durch die trüben Fenster des Intercity scheint. Zurück auf dem Weg nach Hamburg nutze ich die Zeit, um das bunte Treffen mit über 100 Leuten nachzubereiten.

2 Tage mit lauter Coaches! Ein bisschen bange bin ich im vorab schon: ob das wohl gut gehen wird? Meine Neugier ist stärker. Und wenn Frauen wie Claire Oberwinter und Maria Fahnemann das Camp mit initiieren, gehe ich von einer runden Sache aus. Auch die weiteren Mitmacherinnen Annette Bauer und Ruth Urban sind echte Hands-On Frauen mit Herz und Humor.

Nach einer Begrüßung durch das Orga-Team sind die Besucher dran. Eine Vorstellungsrunde mit mehr als 100 Leuten? Das geht, auch wenn das Mikro streikt: jeder darf neben seinem Namen noch 3 Begriffe nennen. Manch einer hat zwar ein größeres Mitteilungsbedürfnis, aber die Runde geht flott durch.

Dann ist Zeit für die Bescherung: Die Sessions werden vorgestellt!

 

CoachCamp Sessions – das Herz eines BarCamps

Bei Veranstaltungen im Barcamp-Format kann jeder eine sogenannte Session machen. Es sind Formate aller Art möglich:

  • Vortrag,
  • Workshop,
  • Experiment,
  • Erfahrungsaustausch,
  • Gruppenarbeit,
  • Gesprächsrunde
  • oder was auch immer machbar ist.

Es können Themen aus der eigenen Expertise sein, aus den Nebenschauplätzen der Selbstständigkeit oder auch Themen, die einen selber interessieren, zu denen Meinungen gesammelt werden oder die man in kleiner Runde „testen“ möchte. Jeder stellt sein Session-Thema kurz vor und das Interesse der Besucher wird abgefragt, um die Räume zu verteilen.

25 Sessions am Tag, jeweils parallel in 5 Räumen, jede Session dauert 45 Minuten. Die Entscheidung fällt mit nicht leicht, denn ist gibt viele spannende Themen!

Aus meiner bisherigen Barcamp-Erfahrung weiß ich aber: ich bin immer in der richtigen Session ­– also verschwende ich keinen Gedanken, ob es nebenan doch noch interessanter sein könnte. Wenn grad kein Thema passt, sind auch die richtigen Leute für Gespräche da.

 

Ein Blick in die Sessions vom CoachCamp Köln

Maria Fahnemann gibt mit ihrer langjährigen Erfahrung als PR-Frau Tipps, um in die Presse zu kommen. Die Teilnehmer steuern ihre eigenen Erlebnisse bei und berichten, was möglich sein kann, wenn man dranbleibt.

Die Fotografin Susanne Reichert macht einen Sehgang mit uns. Mit Motiven die Welt um sich herum und sich selber wahrnehmen und besser verstehen. Es gibt gleich Parallelen zu meinem eigenen Produkt und meiner kreativen Seite artilda. So kommen wir anschließend schnell ins Gespräch.

Designerin Sue Appleton zeigt uns wie wichtig unsere Sichtbarkeit ist und vor allem die Kontinuitiät, um immer wieder erkennbar zu sein. Zu zweit tauschen wir uns dann bei der Gruppenarbeit aus, und diskutieren wie wir uns als Anbieter voneinander abgrenzen.

Sabine Krink zeigt uns technikfreie SEO Tipps. Als „Super Sabine“ geht es ihr um die Sichtbarkeit, mit der Frauen nicht nur in Sachen SEO hadern. Sabine zeigt auf ihrer Webseite auch ihr ganz anderes Angebot, ein schamanisches Business-Ritual. Auch dabei geht es um das Thema Sichtbarkeit.

Facebook-Expertin Claire Oberwinter stellt in einer Session die Idee eines Bulletjournals vor. Es muss also gar nicht das „eigene“ Thema sein, um das es in der Session geht. Aber es bietet sich an in einer Session das Expertenwissen und sich selber zu präsentieren. Und eine Session zu Facebook macht Claire natürlich auch.

Vielseitigkeit ist ein Thema, das sich durch viele Sessions zieht: Juli Scheld bringt Klarheit in den Begriff-Wirrwarr um Hochbegabung, Vielbegabung, Scanner und Hochsensibilität.

Scannerin und Energiebündel Yasemin Akdemir bringt Pitch und Storytelling unter einen Hut, so dass wir uns auf die Suche nach unseren Anekdoten machen.

Mit Annette Bauer nehmen wir wirksame Strukturen in Arbeit und im Privatleben unter die Lupe und bestaunen, dass sich der Arbeitsplatz und auch der Kleiderschrank wirksam gestalten lassen.

In einer weiteren Session von Juli Scheld zeigt sie uns anschaulich die faszinierende Wingwave-Methode. Nun weiß ich, dass das mit den grünen Smoveys gar nichts zu tun hat.

Es ist nicht verpflichtend eine Session vorzustellen. Mir fallen oft erst im Anschluss an ein Barcamp die passenden Themen ein. Wer weiß, vielleicht schaffe ich es beim nächsten Mal mit einem Thema aus meiner Komfortzone zu kommen.

Andrea Koltermann und Eva Peters testen ein Video Interview

Mit Andrea Koltermann „Sprechend überzeugen“

 

Offline Netzwerken mit Coaches

Beim CoachCamp sind Coaches aller Art. Das persönliche Coaching und Training ist es, wo die meisten zuhause sind. Auch das ist eine gute Erfahrung: wieder wahrzunehmen, dass nicht alle online sind! Viele möchten das ändern und in Richtung online gehen. Andrea Koltermann ist ganz spontan dabei und wir machen ein sehr unperfektes Mini-Video. Ein kleiner Auftakt in die Welt der virtuellen Möglichkeiten.

 

Kartensets

Kartenset-Autorinnen Christiane und Eva

 

Und ich freue mich, in Köln Online-Kontakte in echt zu treffen. Beispielsweise Christiane Karsch, die ebenfalls seit 2017 Kartenset-Autorin ist. Gemeinsam freuen wir uns über unsere Werke: Christiane mit Wandelwillig für die berufliche Neuorientierung und ich mit den Sommermalzeit Ideenkarten für kreative Momente.

 

Vielfältige gleichgesinnte Coaches

In den thematisch sehr unterschiedlichen Sessions treffen sich Gleichgesinnte und nach der Session lassen sich Gespräche leicht vertiefen – sofern die Zeit bis zur nächsten Session es zulässt.

Bei 100 Teilnehmenden ist die Atmosphäre persönlich und ein Kennenlernen gut möglich. So vielfältig wie die Themen sind auch die Teilnehmer und ihre Spezialgebiete. Allen gemeinsam ist ein herzlicher Umgang, Interesse und Offenheit.

Unabhängig von der Art der Ausbildung, der Erfahrung und dem Erfolg oder dem Grad der Extrovertiertheit: die Begegnungen sind auf Augenhöhe und niemand ist besser als der andere oder will seine Methode als Allheilmittel verkaufen.

 

Der Raum macht mit

In den hellen Räumen des Kölner Stollwerckhauses ist Platz für eine Handvoll Stände, die Vorstellung der Sessions, das vielseitige vegane Buffett und einen gut gefüllten Flyertisch.

Kritik und Vorschläge für Verbesserungen können direkt auf den großen Papierbogen an einer Wand notiert werden. Ich habe dort nichts zu notieren!

 

Das Camp mit Becherparkplatz und Erinnerungsfee

Erstmals erlebe ich eine Veranstaltung mit einem Becherparkplatz: so kommen die Einwegbecher gut durch den Tag und zurück zum richtigen Coach. Aber halt: es sind nicht nur Coaches und Trainer vor Ort, sondern auch Menschen, die mit Coaches arbeiten oder sich für das Thema interessieren.

Es sind auch die kleinen Dinge, die diese Veranstaltung besonders machen. Jeweils 15 Minuten vor Session-Ende öffnet sich die Tür des Session-Raums einen Spalt und eine Erinnerungsfee schiebt ein A4 Blatt rein „Noch 15 Minuten“. 5 Minuten vor Schluss wird wieder erinnert.

Am ersten Abend gibt es eine Netzwerk-Party, die separat gebucht werden kann, etwa die Hälfte der Teilnehmer des Tages ist bei dem Ausklang dabei.

Das CoachCamp war perfekt organisiert und wird nun jeweils am ersten Februarwochenende in Köln statt finden. Viele Teilnehmer werde ich sicher  bei einem anderen live Event für Selbstständige wiedersehen.

 

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